Empfehlungen für Industrie 4.0

Roboter werden keine Jobkiller sein

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Roboter bremsen womöglich Offshoring aus

Die Studienautoren gehen sogar davon aus, dass durch kluge Anreize die verstärkte Roboter-Nutzung zu einer Rückkehr oder dem Entstehen einer größeren Breite in der europäischen Fertigung führen könnte. Nach Jahren der Konzentration aufs Kerngeschäft und der Trennung von kostenintensiven Produktionsschritten könne die Automatisierungstechnologie einen Strategiewechsel hin zur vertikalen Integration wieder attraktiv machen.

Selbst die Rückkehr von ausgelagerten Offshore-Fabriken nach Europa halten die Experten für möglich. Dafür hilfreich könnten leicht zu bedienende Kalkulationstools sein, die mögliche Offshoring-Entscheidungen mit dem wirtschaftlichen Potenzial eines Roboter-Einsatzes in Europa kontrastieren - idealerweise im Lichte verschiedener Zukunftsszenarien für die Entwicklung dieser Technologie.

Unternehmen tun zu wenig für Connected Industrial Workforce

Die Accenture-Studie spiegelt ebenfalls eine derzeit noch vorhandene Investitionszurückhaltung wider. Im Durchschnitt wenden die Befragten derzeit 18 Prozent ihres Budgets für Forschung und Entwicklung für Connected Industrial Workforce auf. Binnen fünf Jahren soll der Anteil auf 24 Prozent steigen. Konkret gemeint sind damit Investitionen in Mobile- und Tracking-Technologien, Analytics und Robotics.

"Unsere Studie zeigt klar, dass nur wenige Firmen genug dafür tun, Connected Industrial Workforce Wirklichkeit werden zu lassen", kommentiert Accenture. Nur 22 Prozent haben momentan bereits Maßnahmen implementiert, um das Potenzial zu heben - und das, obwohl eine große Mehrheit signifikante Produktivitätsverbesserung erwartet und die vernetzte Belegschaft aus Mensch und Maschine als Kernelement der eigenen Geschäftsstrategie betrachtet.

62 Prozent der Befragten sagen, dass sie eine Spitzenposition in diesem Bereich anstreben. Aber auch hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Aktuell stufen sich laut Studie 85 Prozent eher als digitale Nachzügler oder Verfolger ein denn als Führer.

Zur Startseite