Analysten-Kolumne

Röntgen-Check für IT-Großprojekte

19.11.2008
Von  und Konstantin Maschke

Dirk Möbus ist Principal bei Roland Berger und verantwortlich für die Practice Group Information Management. Er berät Kunden aus unterschiedlichen Branchen zu den Themen IT-Strategie, IT-Transformation, IT-Post Merger Integration sowie der Steuerung komplexer Umsetzungsprojekte mit dem Schwerpunkt auf digitalen Technologien. Er ist Absolvent der Frankfurt School of Finance and Management und hat in früheren beruflichen Stationen unter anderem für die Commerzbank, CSC sowie die Thales-Gruppe gearbeitet.

Zweiphasiges "X-Ray"-Tool durchleuchtet IT-Großprojekte

Ablauf, Aktivitäten und Resultate eines X-Rays.
Ablauf, Aktivitäten und Resultate eines X-Rays.

Aus ihrer jahrelangen Projekterfahrung haben die IT-Experten von Roland Berger daher ein Analyse-Tool entwickelt, das verantwortlichen CIOs einen aktuellen und transparenten Einblick in laufenden Projekte ermöglicht, mit dem sie Fehlentwicklungen schnell erkennen und korrigieren können. Grundlage ist ein zweiphasiger "X-Ray", der das Projekt analysiert und Hinweise gibt, welche Schritte in der zweiten Phase für die Sanierung des Projekts notwendig sind.

1. Die Analysephase

Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme. Die Analysephase schafft Klarheit über den Fortschritt des Projekts, Kosten, Stärken und Schwächen sowie die Verfügbarkeit der benötigten Ressourcen. Selbst bei komplexen IT-Projekten liegen oft schon innerhalb von vier Wochen Ergebnisse vor. Diese geben Hinweise auf wesentliche Problemfelder, Risiken und dringend benötigte Maßnahmen zur Reorganisation.

2. Die Steuerungsphase

Im Anschluss folgt eine Steuerungsphase, deren Dauer vom jeweiligen Projekt abhängt. Ziel ist es hier, die in der Analysephase definierten nötigen Maßnahmen umzusetzen und Strukturen aufzubauen, die das Projekt sanieren und so den planmäßigen Abschluss ermöglichen. Im Vordergrund steht hier vor allem die inhaltliche Auseinandersetzung mit projektkritischen Einzelthemen.

Die Diagnose aus der Analysephase ermöglicht es, im zweiten Schritt maßgeschneiderte Turnaround-Maßnahmen umzusetzen. Besonderes Augenmerk liegt auch hier auf den kritischen Bereichen, die häufig für das Scheitern von IT-Großprojekten verantwortlich sind:

1. Projektscope: Transparenz schaffen

Der Fokus eines Projekts verliert durch mangelhafte Kommunikation, Überschneidungen mit anderen Projekten und falsche Annahmen zu Beginn oft an Schärfe. Wichtig ist es, Soll- und Ist-Kennzahlen zum Projekterfolg ebenso wie Lücken im Business Case und den tatsächlichen Projektfortschritt zu identifizieren. Ziel: Transparenz über die Zielvorstellungen der Projektpartner und vorhandene Schnittstellen zu angrenzenden Projekten.

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