750 Rechner werden wieder auf Windows umgestellt

Rückschlag für Wiener Linux-Projekt

12.06.2008
Von Nicolas Zeitler

Als einen Grund für die zögerliche Annahme sehen die Wienux-Fürsprecher den geringen Kostenanreiz. Die MA 14 verrechnet ihre Leistungen mit ihren Kunden innerhalb der Verwaltung. Werde ein neues System mit Open Office für einen Arbeitsplatz angeschafft, koste das nur 62 Euro weniger als bei der Ausstattungsvariante mit Microsoft Office. Das sei bei Gesamtkosten von 1.500 Euro nur ein "Marginalbetrag", meint Marie Ringler. Ohne deutliche Anreize tue sich die MA 14 schwer, den Umstieg stärker voranzutreiben, heißt es von den Grünen.

Strategische Aspekte einbeziehen

Im Sommer sollen die Ergebnisse einer neuen Studie zum Einsatz von Open Source Software in Wien vorliegen. Die so genannte "StOSS2" soll den Stand der Migration zusammenfassen und StrategienStrategien für das weitere Vorgehen vorschlagen. Alles zu Strategien auf CIO.de

Wie ein solcher Ansatz aussehen könnte, umreißt Erwin Gillich: Möglicherweise müsse man in die Wirtschaftlichkeitsrechnung für die Vollausstattung aller Arbeitsplätze mit Open Source-Produkten auch "strategische Aspekte" einbeziehen. Beispielhaft nennt er die Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern oder den Verbleib von Wertschöpfung in der Region Wien bei damit verbundenen Aufträgen an ortsansässige Firmen.

Gebremste Weiterentwicklung

Derzeit entwickelt die MA 14 das Wiener Linux-Projekt vorerst weiter, wenn auch "schaumgebremst", wie Erwin Gillich es formuliert. Auf Basis der aktuellen Ubuntu-Version 8.04 werde es auf jeden Fall noch eine weitere Wienux-Version geben. Eine Entscheidung über die weitere Zukunft wird für Ende des Jahres erwartet. Denn dann müsse man sich langsam Gedanken über die derzeit unter Windows 2000 laufenden Rechner machen, sagt Gillich. 2010 wird voraussichtlich die Unterstützung für Windows 2000 auslaufen.

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