Analysten: Neue Lösung schlägt SAP Business One

SAP Business ByDesign wird ERP-Markt stark verändern

02.10.2007
Von Nina Gut

SAP macht sich selbst Konkurrenz

Die Analysten sind der Meinung, dass das neue Angebot preislich in vielen Fällen mindestens so interessant ist wie SAP Business One. Zudem sei die Funktionalität der von SAP Business One eindeutig überlegen. Selbst wenn ein kleines Unternehmen nicht alle Funktionen von SAP Business ByDesign benötige, sondern mit SAP Business One eigentlich gut bedient wäre, stelle sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die etwas größere Lösung zu wählen, falls der TCOTCO nicht höher liege. So könne man eventuellem Wachstum vorgreifen. Alles zu TCO auf CIO.de

SAP selbst bezeichnet den potenziellen Kannibalisierungseffekt zwischen den beiden Lösungen als äußerst gering. PAC: "Warum aber wird SAP Business ByDesign erst ab 25 Nutzern angeboten? Soll damit SAP Business One geschützt werden, das von den meisten Kunden mit weniger als 25 Anwendern betrieben wird?"

Gemischter Ansatz beim Vertrieb

Wie wird SAP die Lösung vertreiben? Hier setzt das Unternehmen auf einen gemischten Ansatz. SAP wird sowohl eigene Vertriebsleute einsetzen als auch über einen Channel gehen. Die Analysten sehen hier allerdings noch ein paar Unwägbarkeiten: "Wie erfolgreich kann der direkte Vertriebsansatz von SAP sein angesichts der Tatsache, dass die SAP-Sales-Force bisher fast ausschließlich im Großkundensegment tätig war?" Es fehle nicht nur die Erfahrung im Mittelstandsvertrieb, es mangele auch an der berühmten Augenhöhe mit den mittelständischen Kunden. Es bleibe abzuwarten, ob SAP das eigene Ziel erreichen kann, für SAP Business ByDesign als "Market Maker" für die Vertriebspartner aufzutreten.

Was den Channel betrifft, so zeichnen sich für die Berater folgende Probleme ab: Erst einmal müsse dieser aufgebaut werden. Der bestehende Channel für SAP Business All-in-One komme hierfür nur eingeschränkt in Frage, da er von seiner hohen Branchenkompetenz lebt und außerdem in den ungleich aufwändigeren All-in-One-Projekten mehr Potential sieht. Vertriebspartner von SAP Business One seien eher eine Option. Allerdings wolle SAP sicherlich nicht, dass allzu viele Partner sich von SAP Business One abwenden.

Auch die Kompensation des Channels sei noch nicht ganz klar. Sie werde wohl auf den Mietumsätzen basieren, was bedeute, dass ein Vertriebspartner für einen gewonnenen Kunden nicht sofort belohnt wird, wie es zum Beispiel im Lizenzgeschäft der Fall ist. Das sei für größere Partner kein Problem. Aber gerade kleine Unternehmen könnten bei dieser verzögerten Zahlung Liquiditätsprobleme bekommen.

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