Sapphire 2014

SAP-Chef trimmt den Konzern auf Cloud-Kurs

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Auf den Kundenveranstaltung Sapphire in Orlando hat der seit kurzem allein agierende SAP-CEO Bill McDermott der grassierenden Komplexität in Unternehmen den Kampf angesagt. Für sein neues Motto "Run simple" bringt der Manager vor allem seine Cloud-Lösungen ins Spiel, macht aber auch wie bei "Fiori" Zugeständnisse an seine Kunden.

"Run simple", so lautet das neue Motto, unter dem SAP-CEO Bill McDermott den größten deutschen Softwarekonzern in die Zukunft führen möchte. Damit zielt der neue starke Mann bei SAPSAP sowohl auf seine Kunden wie auch auf die eigene Organisation. "SAP verfolgt eine mutige Vision für das Geschäft der Zukunft - eine einfachere Welt, eine einfachere SAP und eine einfachere Kundenerfahrung", verkündete der US-amerikanische Manager in seiner Keynote zur Eröffnung der Kundenveranstaltung Sappire in Orlando, Florida. Alles zu SAP auf CIO.de

McDermott geißelte vor 25.000 Zuhörern die immer stärker um sich greifende Komplexität als das größte Problem, mit dem sich Geschäftsführer heutzutage konfrontiert sähen. "Vielleicht ist sie nur heimtückisch und unsichtbar, aber niemand könne abstreiten, dass sie überall steckt."

An dieser Stelle will der SAP-CEO offenbar den Hebel ansetzen, um seinen Softwarelösungen auch in Zukunft einen Markt zu sichern. "Wir können und wir werden die Komplexität bekämpfen", versprach McDermott seinen Kunden. Schließlich habe der Softwarehersteller in seiner über 40 Jahre zählenden Geschichte viele komplexe Business-Probleme gelöst. Mit seiner Botschaft dürfte der SAP-Chef bei vielen seiner Kunden auf offene Ohren stoßen. Wiederholt hatten sich in den vergangenen Jahren Vertreter der SAP-Anwenderorganisationen über wachsende und vielfach kaum noch zu beherrschende Komplexität beklagt.

Auf den Sapphire hat SAP-CEO Bill McDermott der grassierenden Komplexität in Unternehmen den Kampf angesagt.
Auf den Sapphire hat SAP-CEO Bill McDermott der grassierenden Komplexität in Unternehmen den Kampf angesagt.
Foto: SAP

Allerdings wird McDermott seinen Worten schnell Taten folgen lassen müssen. Denn schließlich scheint auch SAP selbst mit eine Ursache für die Komplexität zu sein. Ein Großteil der Investitionen in Enterprise-Ressource-Planning-Systeme (ERPERP) fließe derzeit in die KonsolidierungKonsolidierung und Vereinfachung der Softwarelandschaften, hat die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) anhand von Befragungen ihrer Mitgliedern in den zurückliegenden Jahren immer wieder festgestellt. Alles zu ERP auf CIO.de Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Anwender setzen Forderungen durch

Die SAP-Verantwortlichen beteuern, ihren Kunden einen Weg aus der Komplexitätsfalle zeigen zu können. Dazu haben die Softwerker aus dem Badischen beispielsweise schon im vergangenen Jahr mit "Fiori" und "Screen Personas" Lösungen angekündigt, die Anwendern die Arbeit mit SAP-Software erleichtern sollen. Fiori soll Anwendern eine moderne aufgeräumte Benutzeroberfläche bieten, mit der sich über 300 Prozesse aus der Business Suite auf verschiedensten Endgeräten abbilden und nutzen lassen. McDermott zufolge lasse sich damit in der Nutzung von SAP-Software die Zahl der Klicks um bis zu 75 Prozent reduzieren. Mit Hilfe der Screen Personas können Nutzer die Oberflächen der SAP-Software flexibler und individueller auf bestimmte Rollen im Unternehmen zuschneiden.

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