Streit um In-Memory-Technologie

SAP gegen Oracle

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Senior Analyst Christian Wieland von Raad Research: "Anwender wollen raschere Auswertungen und Ad-hoc-Analysen auf ihren Datenbeständen, was noch immer eine Hürde ist."
Senior Analyst Christian Wieland von Raad Research: "Anwender wollen raschere Auswertungen und Ad-hoc-Analysen auf ihren Datenbeständen, was noch immer eine Hürde ist."

Vom Tribut an eine "schnelllebige Zeit" berichtet auch Christian Wieland, Senior Analyst bei Raad Research: "Anwender wollen raschere Auswertungen und Ad-hoc-Analysen aus ihren Datenbeständen, was noch immer eine Hürde ist.

" Eine Studie der Marktforscher ergab, dass etwa 50 Prozent der Unternehmen nur teilweise zufrieden oder nicht zufrieden mit den Antwortzeiten sind; rund zehn bis 15 Prozent sind sogar sehr unzufrieden (siehe Grafik "ReportingReporting: Nur wenige sind rundum glücklich"). "In-Memory ist ein charmantes und schönes Modell, und die Sapphire hat gezeigt, wo die Reise hingehen kann." Plattners Ziel: möglichst viele Tickets für diesen Trip zu verkaufen. Alles zu Reporting auf CIO.de

Ein Mittel zum Zweck

Bei SAPSAP treibt Ingo Brenckmann das Thema als Program Director Data und Analytic Engines mit Nachdruck. Er sieht die Begriffe In-Memory und Computing gleichberechtigt als Antwort auf enorme Datenmengen und Geschwindigkeitsanforderungen bei analytischen und transaktionalen Anwendungen. Computing: wegen neuer Multicore-CPUs und ihrer Rechen-Power. In-Memory: wegen der Verfügbarkeit enormer Speicherkapazitäten. "Damit die Arbeit an die Rechenkerne delegiert werden kann, haben wir eine Software direkt für das Hardware-Software-Interface geschrieben." Spaltenorientierung sei dabei nur ein Teilaspekt, um die Effizienz der Datenhaltung zu steigern: "Ein Mittel zum Zweck, und der ist In-Memory-Computing." Alles zu SAP auf CIO.de

"Reporting: Nur wenige sind rundum glücklich".
"Reporting: Nur wenige sind rundum glücklich".

Hört man ihm zu, hat man das Gefühl, alles sei möglich. Brenckmann spricht von immenser Performance, großen Veränderungen und neuen Denkmustern bei Applikationen. Er argumentiert mit der Flexibilität geschäftlicher Anforderungen, der breiteren Nutzerbasis sowie mit dem Empfang von Echtzeitinformationen auf SmartphonesSmartphones. Und SAP wisse genau, was Daten umtreibt: "Schließlich haben wir vor Jahren mit unseren Business-Anwendungen die Killerapplikation für relationale Datenbanken geschrieben. Bei heutigen Applikationen, die den Zugriff auf große Datenmengen in Echtzeit über mobile Endgeräte zulassen, stoßen Diskbasierte Ansätze jedoch an ihre Grenzen." Allein, der Kampf gegen die relationale Tradition ist Brenckmanns Sache nicht, das Ziel reicht darüber hinaus: "Unser Interesse liegt darin, die Möglichkeiten der Business-Applikationen zu erweitern." Der Flaschenhals sei die Festplatte, "und deswegen nehmen wir sie raus". Alles zu Smartphones auf CIO.de

Günther Stürner, Vice President Server Technologies bei OracleOracle Deutschland, bewertet das Potenzial von In-Memory etwas gelassener - vielleicht, weil er seit einem Vierteljahrhundert in der Branche tätig ist, diverse Fachbücher über Datenbanken geschrieben und viele Trends begrüßt und begraben hat. Natürlich räumt auch er ein, dass In-Memory-Datenbanken eine Daseinsberechtigung haben, schließlich bietet Oracle mit TimesTen seit fünf Jahren ein solches Produkt an. Und natürlich freue ihn die Diskussion, die Plattner "zur Chefsache" gemacht und die überhaupt nur wegen der Person Plattners das hohe Maß an Aufmerksamkeit erlangt habe. "Aber", schränkt der Manager ein, "es ist ja nicht so, dass die Entwicklung bei klassischen Datenbanken vor 20 Jahren stehen geblieben wäre." Alles zu Oracle auf CIO.de

Zur Startseite