Strategiewechsel

SAP gibt Enterprise SOA offenbar auf

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

"SAP hatte sich wahrscheinlich eine konsequentere Umsetzung bei ihren Kunden versprochen, zumal durch Einführung von SOA IT-Kosten reduziert werden sollen, was den Nerv eines jeden IT-Managers treffen müsste", kommentiert RAAD. Für viele Unternehmen habe in den vergangenen zwei Jahren vor allem die Migration auf SAP ERP 6.0-Technologie im Vordergrund gestanden und "weniger die Adoption eines neuen IT-Paradigmas".

Ein Großteil der Kunden arbeitet mit R/3

Ein großer Teil der SAP-Anwender sitze heute auch noch auf produktiven R/3-Systemen, für die die Umsetzung einer SOA mit dem SAP NetWeaver als zentraler Komponente noch in weiter Ferne liege. "Zwar sind viele Unternehmen jetzt auf dem Weg, eine SOA technologisch umsetzen zu können". Häufig mangele es in Unternehmen aber nicht nur an der vorhandenen Technologie, sondern auch an den organisatorischen Voraussetzungen - etwa beim IT-Business-Alignment.

So ergab eine RAAD-Umfrage in Zusammenarbeit mit dem itSMF zum Thema IT-Service-Management im Jahr 2008, dass etwa 30 Prozent der Unternehmen im gehobenen Mittelstand und aufwärts noch kein definiertes IT-Service-Management einsetzen. In weniger als zehn Prozent der befragten Unternehmen wurden sowohl operativ als auch strategisch Methoden des IT-Service-Managements eingesetzt, damit IT-Organisationen Geschäftsprozesse bestmöglich unterstützen können. "Im Bereich IT- und SOA-Governance", schließen die RAAD-Analysten ihre Ausführungen, "haben die Unternehmen noch reichlich Nachholbedarf".

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