HANA, Cloud, Business ByDesign

SAP in Analysten-Einschätzungen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Gartner-Analyst Christian Hestermann: "Die Killer-Apps sind bisher noch nicht dabei."
Gartner-Analyst Christian Hestermann: "Die Killer-Apps sind bisher noch nicht dabei."
Foto: Gartner

Das Geschäft hat sich laut Konzernbericht in der Region Amerika sehr stark entwickelt. In der Region Asien-Pazifik-Japan erzielte SAP ein solides zweistelliges Wachstum. Im Vergleich zu sehr starken Ergebnissen im vergangenen Jahr hat die Region EMEA gute Ergebnisse erzielt. Die Nachfrage nach den neuen Innovationen der SAP habe sich in allen Regionen fortgesetzt.

Zum Teil wurden die guten Ergebnisse durch die Wechselkurs-Fährnisse noch aufgehübscht. Als Erklärung für laut nackten Zahlen erhebliche Einbrüche bei Betriebsergebnis und Gewinn nach Steuern kann SAP fast beiläufig auf Sondersituationen wie die Auflösung von Rückstellungen für den TomorrowNow-Rechtsstreit mit OracleOracle im vergangenen Jahr und den Zukauf von Sucessfactors und Ariba verweisen. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten weltweit stieg im laufenden Jahr um 12 Prozent auf über 61.000. Rund 2300 der 6800 neuen Stellen kommen laut Konzern wegen der Zukäufe zustande. Alles zu Oracle auf CIO.de

SAP gibt bei Business ByDesign kein Gas

Den Schönheitsfehler entdeckt Analyst Hestermann dort, wovon im Vergleich zum vergangenen Jahr heute kaum noch die Rede. Bei aller Cloud-Euphorie hat SAP sein einstiges Vorzeigeprojekt ein bisschen in die Schmuddelecke gestellt. „Die einzige Enttäuschung aus meiner Sicht ist, dass man bei Business ByDesign kein Gas mehr gibt“, sagt der Gartner-Experte. Nachdem SAP 2011seine eigenen Vorgaben erfüllt hatte, gehe man seither sehr verhalten an die vor allem an Mittelstand und Neueinsteiger gerichtete Gesamtlösung aus der Wolke heran.

Wie SAP mitteilt, wird man künftig getrennt über die Bereich On-Premise und Cloud berichten. Nach einhelliger Einschätzung Niemanns und Hestermann fällt die gesunkene Begeisterung für Business ByDesign mit dem Amtsantritt des neuerdings für den Cloud-Geschäftsbereich verantwortlichen Lars Dalgaard zusammen. Dahinter stecke offenkundig die strategische Neuausrichtung, beim Cloud Computing vor allem durch punktuelle Einzellösungen an Profil zu gewinnen.

144 Millionen Euro mit Cloud umgesetzt

Mit den Zukäufen von Successfactors für den Bereich Human Capital Management (HCM) und Ariba für die Bereich Procurement seien hier die ersten Schritte erfolgt. 144 Millionen Euro hat SAP nach eigenen Angaben im laufenden Jahr bislang mit Cloud-Subskriptionen und -Support umgesetzt. Es ist in dieser Dimension ein nahezu neues Geschäftsfeld. „Selbst wenn Successfactors für 2011 mit einbezogen wird, lag der Anstieg mit 116 Prozent im dreistelligen Bereich“, berichtet SAP.

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