Schüco unterzieht SAP-Systeme Gesundheits-Check

SAP mit Performance-Problemen

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

"Wir zeigen mit der Taschenlampe auf die Stellen, an denen die Probleme ihre Ursache haben", beschreibt Treitz. Von den Tiefen der IT bis hin zum Anwender - die Ursachen können dabei völlig unterschiedlicher Natur sein. Meist sind sie miteinander verwoben, was die Analyse erschwert. In den seltensten Fällen ist es das vermeintlich Naheliegende, nämlich zu wenig Hardware. "Dank der sinkenden Preise sind die meisten Unternehmen hier gut ausgestattet", stellt der VMS-Geschäftsführer fest. Wesentlich häufiger ist es einfach die schiere Menge an Daten, die heute von den Systemen verarbeitet werden. "Bei falschem Customizing können Sie Hardware kaufen, bis Sie schwarz werden, ohne einen nennenswerten Erfolg zu erzielen."

Die möglichen Ursachen von Performance-Lecks ziehen sich von der Technik über die Architektur der Eigenentwicklungen bis zu einer Nutzung der SAP-Standardsoftware, an die der SAP-Entwickler in dieser Weise vielleicht noch nicht gedacht hatte. Bei Schüco jedenfalls wurden die Probleme beseitigt, das System arbeitete mit der gewünschten Leistung.

Doch damit war nur ein Teil der Aufgabe gelöst. Denn die Leistungsoptimierung war ja parallel zur Vorbereitung auf einen wichtigen SAP-Roll-out angelaufen. "Jetzt wollten wir auch die Sicherheit haben, für den bevorstehenden Go-Live unseres größten Standortes nicht sofort wieder in eine vergleichbare Situation zu geraten", sagt Trautmann.

Doch wie konnte Schüco die Leistung eines Systems messen, das noch es gar nicht gab? Erst einmal laufen lassen, den Ärger der Anwender riskieren und im laufenden Betrieb nachbessern? Eine durchaus übliche Methode, für CIO Trautmann jedoch keine Option. Er bestand darauf, dass vom ersten Tag an alles reibungslos zu funktionieren hatte.

Gemeinsam mit VMS diskutierte er ein Verfahren, um die aktuelle Performance für eine zu erwartende Systemauslastung hochzurechnen. Dies geschah im Oktober vergangenen Jahres, also knapp drei Monate vor dem geplanten Start, als die Ziel-Hardware für den Produktivstart im Januar 2008 installiert war. Es wurden User-Profile definiert, Lastprofile in Schulungssystemen vermessen, und schließlich erstellte VMS einen Forecast, der berücksichtigte, wie die SAP-Landschaft sich quantitativ und qualitativ verändern würde.

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