Übernahme von PLAT.ONE und Fedem

SAP pumpt Milliarden in sein IoT-Geschäft

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Mit Partnerschaften zu besseren IoT-Geschäften

Derzeit ist der Kampf um die IoT-Claims in vollem Gange. Viele Anbieter unterschiedlicher Couleur versuchen aktuell, sich eine möglichst gute Ausgangsposition zu verschaffen. Dazu zählen neben IT-Schwergewichten wie Cisco, IBM, Microsoft, Oracle und SAP auch die Granden im Internet-Business wie Amazon Web Services (AWS) und Google sowie Branchengiganten aus der Industrie wie beispielsweise Bosch, General Electric (GE) und Siemens. Keiner der Anbieter verfügt über das gesamte IT- sowie Prozess-Knowhow, das notwendig ist, um sämtliche IoT-Anforderungen der Kunden allein abdecken zu können. Daher sind Partnerschaften in diesem Umfeld gefragt und gesucht.

Erst kürzlich haben SAP und Bosch angekündigt, bei der vernetzten Produktion und intelligenten Maschinen künftig enger zusammenarbeiten zu wollen. Das gemeinsame Vorgehen soll unter anderem Fertigungs- und Logistikprozesse beschleunigen und die Sicherheit sowie Qualität von Produkten und Services für Kunden erhöhen. "Um die großen Potenziale der vernetzten Industrie noch besser auszuschöpfen, müssen internationale Unternehmen stärker als bisher und mit offenen Standards kooperieren", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner. "Neue Lösungen mit hohem Kundennutzen entstehen nur, wenn Unternehmen sich auf ihre Stärken und Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig ihre jeweiligen Kräfte bündeln", ergänzte Bernd Leukert, Mitglied des Vorstands der SAP, verantwortlich für Produkte und Innovation.

Veredelung der IoT-Plattform

Bei der nun angekündigten Partnerschaft wollen SAP und Bosch zentrale Datenspeicher (Cloud) und Softwarelösungen teilen. So sollen Bosch IoT Microservices auf der SAP HANA Cloud Plattform zur Verfügung gestellt werden, um unterschiedliche Geräte und Komponenten verknüpfen zu können. Für SAP-Managerin Rückert sind solche Partnerschaften essenziell für die eigene IoT-Strategie. Dabei gehe es beispielsweise um die "industriespezifische Veredelung" der eigenen IoT-Plattform. An dieser Stelle arbeitet der Softwarekonzern unter anderem auch mit Accenture zusammen.

Diese Kooperationen sind allerdings nicht exklusiv. Jeder versucht sich möglichst viele Optionen offen zu halten, zumal längst nicht absehbar ist, welche Lösungen beziehungsweise Plattformen das Rennen machen. So arbeitet SAP in Sachen IoT auch eng mit Siemens zusammen. Und Bosch hat gerade erst eine Kooperation mit dem Siemens-Erzrivalen GE angekündigt. Demnach sollen Teile von GEs "Predix"-System mit der Bosch IoT Suite integriert werden. GE wiederum hat Mitte Juli dieses Jahres verkündet, dass Predix in Zukunft auch auf Microsofts Cloud-Infrastruktur Azure laufen soll.

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