Neues Paket für 22 statt bisher 17 Prozent der Lizenzgebühr

SAP-Support jetzt teurer

30.04.2008
Von Nicolas Zeitler
Bisher waren die Wartungsgebühren der Walldorfer vergleichsweise gering. Jetzt gleicht sich SAP dem Tarif von Konkurrenten wie Oracle an.
Bisher waren die Wartungsgebühren der Walldorfer vergleichsweise gering. Jetzt gleicht sich SAP dem Tarif von Konkurrenten wie Oracle an.

Angelika Pfahler betont, dass es sich mit der Einführung von "SAP Enterprise Support" nicht um eine Preiserhöhung der bestehenden Wartungsleistungen handle sondern um ein "komplett neues Angebot". Die Anforderungen der Kunden an den Support hätten sich im Laufe der vergangenen zehn Jahre stark verändert. Auch sei die Wartung komplexer geworden, unter anderem wegen des Aufbaus Service-orientierter Architekturen in vielen Firmen. Wer nur die Kosten von jährlich 17 Prozent der Lizenzgebühr für den alten und 22 Prozent für den neuen Wartungsdienst nebeneinanderstelle, vergleiche "Äpfel mit Birnen".

Wie lange den Bestandskunden das alte Support-Modell noch zur Verfügung stehen wird, ist bisher nicht klar. Die bisherigen Wartungsangebote auslaufen zu lassen, sei "momentan nicht in Planung", betont Pfahler. Ob SAP langfristig auch ihnen nur noch den neuen Enterprise Support offerieren wird, soll der Sprecherin zufolge danach entschieden werden, wie die Kunden die Neuerung annehmen. Spezielle Leistungspakete wie "SAP Max-Attention" soll es indes weiterhin geben.

Wartung bringt Herstellern viel Geld

Die Wartung gilt als höchst einträgliches Geschäft für Software-Hersteller. Nach Schätzungen von Analysten machen die alljährlich wiederkehrenden Support-Einnahmen zum Teil bis zu 50 Prozent des Gesamtumsatzes der Anbieter aus. "Die Wartung ist der profitabelste Teil des Geschäfts", sagt denn auch Ray Wang von Forrester Research gegenüber CIO.com. Wang rechnet vor: Üblicherweise kauften Unternehmen etwa alle zehn Jahre neue Software-Pakete. Bei den in der Branche üblichen Wartungsgebühren von 20 bis 25 Prozent des Lizenzpreises habe eine Firma im Jahr Fünf nach Vertragsabschluss rein rechnerisch die Software noch einmal gekauft, binnen eines Jahrzehnts sogar zweimal.

Aus Gesprächen mit Forrester-Klienten wisse er, dass nur wenige nach eigener Einschätzung in diesem Zeitraum tatsächlich Leistungen in Höhe der zweifachen Kosten der Software erhielten, sagt Wang. Die Last der Wartungsgebühren sei indes für viele Betriebe nur schwer zu tragen.

SAP-Gebühren vergleichsweise günstig

Die Gebühren für SAPs bisherigen Basis-Support seien verglichen mit Angeboten von Konkurrenten wie OracleOracle bislang aus Experten- und Anwendersicht durchaus angemessen gewesen, schreibt Wang in einem Fachbeitrag zum Thema. Angesichts der Vorbehalte vieler Anwender gegenüber einer Preiserhöhung müsse der SAP-Support nun erst einmal beweisen, ob das neue Angebot einen Mehrwert gegenüber den Leistungen der Konkurrenz habe. Alles zu Oracle auf CIO.de

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