Jim Hagemann über die SAP-Strategie

SAP will wie Apple sein

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Vorstandssprecher Jim Hagemann Snabe will SAP zum Apple für Business Software machen. Er träumt von einer Milliarde User, die sich ihre SAP-Lösungen wie Apps bei iTunes herunterladen.

CIO: Nach dem Ärger um die Wartungsgebühren - wie hat sich das Verhältnis zu den Kunden entwickelt?

Snabe: Die Entscheidung, die Wartungsgebühren zu erhöhen, hatte SAPSAP einseitig getroffen. Das war ein Fehler. Jetzt räumen wir den Kunden wieder eine Wahlmöglichkeit ein. Wir bieten Standard-Support und Enterprise-Support mit wesentlich höheren Leistungen. In den meisten Ländern haben zwischen 80 und 90 Prozent der Kunden den Enterprise-Support gewählt. Das heißt: Die Anwender wollen den besseren Support, aber sie wollen nicht dazu gezwungen werden. Das ist nachvollziehbar. Alles zu SAP auf CIO.de

Die SAP-Kunden beschäftigen sich derzeit mit sehr konkreten Problemen wie Komplexität, Planungs- und Investitionssicherheit - Visionen scheinen wenig gefragt zu sein ...

Es geht um die Kombination zweier aufeinander aufbauender Themen. Das eine ist: Wie kann ich als Kunde Geld sparen, meine IT-Landschaft konsolidieren und die Qualität sicherstellen? Dadurch werden - und das ist das andere - Ressourcen frei, die die Anwender in Innovationen stecken können.

Was bedeutet das für SAP?

Ich gebe Ihnen ein Beispiel: die neue SAP-Usability auf dem iPad. Das funktioniert nur, wenn wir uns auch um die grundlegenden Hausaufgaben wie Qualität, Skalierbarkeit, KonsolidierungKonsolidierung und TCO-Reduktion kümmern. Deshalb nehmen wir Verzögerungen beim Enhancement-Package 5 für die Business Suite in Kauf, um optimale Qualität zu erreichen. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Warum sind die SAP-Landschaften so komplex geworden? Hatten die Kunden zu viel Freiraum, die Systeme selbst zu modifizieren?

Darüber diskutieren wir laufend mit der DSAG und den Anwendern. Sicherlich ist es richtig, dass die SAP-Landschaften oft relativ komplex sind. Aber was ist die Alternative? Eine Kombination von mehreren Applikationen unterschiedlicher Hersteller mit verschiedenen Datenmodellen. Das ist viel komplexer. Dann brauche ich nämlich eine riesige Menge an Middleware, um das überhaupt übersetzen und einheitlich darstellen zu können

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