Jim Hagemann über die SAP-Strategie

SAP will wie Apple sein

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Sehen das die Partner auch so?

Mit standardisierten Lösungen lässt sich mehr verdienen. Nicht mehr Geld pro Projekt, aber man hat mehr Projekte.

Ändern sich dabei die Ansprechpartner? Sprechen Sie jetzt mit den Fachabteilungen direkt?

Wir müssen immer auch mit der IT reden. Hier geht es schließlich um die Konsistenz und TCOTCO der IT-Landschaft. Alles zu TCO auf CIO.de

Wenn wir uns die aktuellen Diskussionen um In-memory und Mobile ansehen: Ist es nach wie vor so, dass SAP sehr an der Technik hängt?

Wenn ich mit einem Bankvorstand zusammensitze und erzähle, In-memory sei zehntausendmal schneller als Disk, dann nickt er höflich, sagt "Interessant" und fragt mich, ob ich noch einen Kaffee möchte. Wenn ich aber sage: Was würde im Bankengeschäft passieren, wenn man ein realtime-basiertes Risk-Management für die transaktionalen Daten haben könnte? Dann geht es nicht um Kaffee, sondern um Fragen, wie das funktioniert und wie schnell so etwas umgesetzt werden könnte. In-memory ist eine Technik. Unsere Aufgabe ist es, diese Technik für das Business zu übersetzen.

Die drei Ebenen der SAP-Produktwelt

Welchen Einfluss hat das auf die Produkt-Roadmap von SAP?

Unsere Produktwelt hat drei Ebenen: on-premise, on-demand und on-device. In der On-premise-Welt bildet ERPERP 6.0 den Kern, und die verschiedenen Teile unserer Business-Lösungen werden in der Business Suite 7 plus den Enhancement Packages zusammengefügt. Hier ist die Strategie, das Paket laufend zu erweitern und zu verbessern, aber ohne aufwendige Upgrades für die Kunden. Das lief mit den Enhancement Packages im Grunde ganz gut. Im Endeffekt werden die Enhancement Packages aber immer größer, weil die Inhalte der vorangegangenen Pakete auch im jeweils neuesten Paket mit enthalten sind. Deshalb wollen wir künftig modulare Enhancement Packages ausliefern. Alles zu ERP auf CIO.de

Wie fließen neue Entwicklungen wie In-Memory in die Roadmap ein?

Wir werden In-memory zunächst parallel einsetzen, beispielsweise mit Hana, einer speziellen Applikation für Transaktionen von sehr großen Datenmengen, die wir bereits mit Kunden testen. Alle Daten werden parallel in den Hauptspeicher eines separaten Rechners gezogen. Das funktioniert realtime: Alle Daten werden parallel in der relationalen Datenbank des ERP-Systems und in der In-memory-Datenbank der Applikation gebucht. Damit habe ich sämtliche Daten aus der Business Suite auch in In-memory. Das läuft ohne Unterbrechung und Veränderungen am System.

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