Vorhersagen müssen sich an der Gegenwart orientieren

Science-Fiction-Autoren blicken in die IT-Zukunft

16.01.2009
Von Nicolas Zeitler

Was er und die meisten seiner Kollegen lange unterschätzt hätten, sei indes die Trägheit der Menschheit. Die Welt sei wie ein Individuum: Indem sie altere, ändere sie sich nicht wirklich. Stattdessen kämen nur ihre Eigenschaften stärker zum Vorschein. "Eigentlich wollten wir schon immer unser Telefon und unsere Musik mit uns herumtragen", behauptet Robert Sawyer.

iPhone soll lang gehegte Wünsche erfüllen

Und so versuchten neue technische Geräte auch gar nicht, dem Menschen neue Funktionen aufzuzwingen, sondern ermöglichten nur Dinge, die er sich ohnehin als Teil seines Lebens wünsche. Das Paradebeispiel sei das iPhone: Es vereine alle Funktionen in einem neuen Gerät, das dennoch irgendwie vertraut wirke.

Charles Stross indes hält Vorhersagen, die später eins zu eins Wirklichkeit werden, derzeit für fast unmöglich. "Es passiert zur Zeit einfach zu viel." Nancy Kress findet es auch gar nicht schlimm, daneben zu liegen. Wer die Zukunft vorhersagen wolle, müsse beim entsprechenden Thema immer auf dem neuesten Stand bleiben und in seinen Gedanken noch Raum für Unvorhersehbares lassen. "Und haben Sie keine Angst, falsch zu liegen - es ist Science-Fiction."

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