Firmen müssen E-Learning richtig einführen

Seminarraum Web 2.0

23.10.2006
Von Eva-Maria Simon
Um Fachkenntnisse in die richtigen Köpfe zu bringen, nutzen immer mehr Unternehmen E-Learning-Programme für ihre Mitarbeiter. Das Web 2.0 bietet dafür mit Weblogs, RSS-Feeds und Podcasts neue Chancen. Doch ein digitales Schulungszentrum funktioniert nur, wenn es im Betrieb richtig eingeführt wird.

Wissen ist ein außergewöhnlicher Rohstoff: Im Überfluss vorhanden, für Unternehmen immer wichtiger und doch für Mitarbeiter schwer zu greifen. Je komplizierter die Welt der Produkte und Dienstleistungen wird, desto bedeutender ist Weiterbildung. Dabei reichen Schulungen für eine ganze Abteilung nicht mehr aus, um gezielt zu trainieren und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.

Deshalb nutzen mehr als 80 Prozent der Unternehmen E-Learning-Programme. Jetzt zeichnet sich ab, dass das Web 2.0, das sogenannte soziale Netz, diesen Teil der Arbeitswelt revolutionieren wird - das glauben jedenfalls Forscher wie Michael Kerres, Professor für Mediendidaktik und Wissensmanagement an der Universität Duisburg-Essen. Seine Zukunftsvision umfasst drei Faktoren, die für das "E-Learning 2.0" entscheidend sein werden: Individualität, soziales Lernen und Transparenz.

Individualisiertes Lernen bedeutet demnach, dass jeder Mitarbeiter genau das Angebot bekommt, das er braucht. Der Angestellte, der oft mit Kunden aus Kanada telefoniert, sollte einen Wirtschaftsenglisch-Kurs besuchen. Dafür muss der Betrieb nicht wie früher einen Sprachtrainer oder eine Reise bezahlen. Stattdessen lädt sich der Mitarbeiter ein Lernprogramm auf seinen Flashplayer herunter, hört es sich an, löst nach jeder Lektion die Testaufgaben und stellt seine Ergebnisse in ein Portal.

Community statt Konferenzsaal

Sozial wird das Lernen dann, wenn sich Mitarbeiter in Communitys zusammenfinden. Sie senden ihre Erkenntnisse über ein neues Produkt per RSS-Feed an die Gruppe, zeigen sich gegenseitig ihre Lesezeichen oder Termine und verständigen sich zusätzlich per Messenger. So verschwimmen die Grenzen zwischen Lernen und Kommunikation.

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Genehmigung von manager-magazin.de.

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