Google-Project Tango

Smartphone-Prototyp erfasst Räume in 3D



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Die Advanced Technology and Projects Group (ATAP) von Google hat den Prototyp eines Smartphones entwickelt, das mit Hilfe von 3D-Sensoren die Umgebung scannt und so ein dreidimensionales Modell erstellt. Die Ergebnisse sollen die Trendthemen Indoor-Navigation und Augmented Reality weiter vorantreiben.
Google Project Tango
Google Project Tango
Foto: Google

Wie vielleicht bekannt ist, hat GoogleGoogle beim 2,9 Milliarden Dollar schweren Verkauf von Motorola Mobility an Lenovo eine kleine Sondertruppe behalten, die Advanced Technology and Project Group unter der Leitung der früheren DARPA-Direktorin Regina Dungan. Diese stellte nun nach dem Project ARA ein weiteres interessantes Smartphone-Konzept vor. Alles zu Google auf CIO.de

Project Tango ist ein Android-Smartphone mit 5-Zoll-Touch-Display, das mit Hilfe von drei Kameras eine dreidimensionale Karte der Umgebung aufnehmen kann. Die dazu verbauten Sensoren sollen über 250.000 Messungen pro Sekunde durchführen und so in Echtzeit einen Raum erstellen und mit der eigenen Position in Bezug bringen. Der Prototyp läuft mit AndroidAndroid und besitzt einige Entwicklungsschnittstellen zur Weitergabe von Position, Orientierung und Tiefenwerten an Standards-Apps für Android, die mit Java, C/C++ geschrieben wurden, sowie für die Unity Game Engine. Prototypen, Algorithmen und APIs befinden sich laut Google jedoch noch in Entwicklung. Alles zu Android auf CIO.de

Wie Programmleiter Johnny Lee in einem Google+-Post darstellt, soll Tango mobilen Endgeräten eine menschenähnliche Vorstellung von Raum und Bewegung bieten. Damit soll es Anwendern etwa möglich sein, durch einfaches Herumlaufen ein 3D-Modell der Wohnung erstellen, die später beim Möbelkauf hilft. Denkbar sei auch, mit Hilfe der generierten Daten Indoor-Navigation als Service für Fremde oder Sehbehinderte zur Verfügung zu stellen. Beim Einkaufen im Supermarkt könnten Kunden ein Produkt suchen und sich dann bis zum entsprechenden Regal navigieren lassen.

Obwohl Google ATAP bereits ein Jahr daran gearbeitet hat, befindet sich das Smartphone noch in einer frühen Entwicklungsphase und wird zunächst nur einer begrenzten Zahl von Entwicklern zur Verfügung gestellt. Google zufolge gehen viele dieser ersten 200 Tango-Geräte an Unternehmen, die in den Bereichen Spiele-Entwicklung, Datenverarbeitung, Navigation und Kartendiensten aktiv sind. Die Company hat jedoch einige Prototypen für "Anwendungen, an die sie noch nicht gedacht haben", zur Seite gelegt. Interessenten können sich bis zum 14. März unter www.google.com/atap/projecttango bewerben und ihre Idee vorstellen. Im Laufe des Jahres will Google Informationen zu Algorithmen und APIs vorstellen, Project Tango wird sicher auch ein wichtiges Thema auf der Entwicklerkonferenz Google I/O Ende Juni sein.

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