Ursula Soritsch Renier

So bewerkstelligt die Sulzer-IT-Chefin den Wandel

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Teams statt Fürstentümer

Dafür war Soritsch-Renier offenbar die Richtige. Dass sich in den zweieinhalb Jahren vor ihr schon zwei IT-Chefs an dieser Aufgabe abgearbeitet hatten und die CIO-Position bereits seit einem halben Jahr vakant gewesen war, störte sie nicht.

Die Strategie der Change-Managerin: Statt der technischen Architektur nahm sie zunächst die personelle Organisation ins Visier. "Auch in der Technologie geht es um Menschen, die Technik selbst ist doch nur ein Werkzeug."

Lieber mit eigenen Leuten

Von diesen Werkzeugen gab es Anfang 2013 eine ziemlich große Menge. Sulzer hatte damals vier relativ autonom agierende IT-Gruppen mit eigener Aufbau- und Ablauforganisation sowie jeweils eigenen, teilweise sogar mehreren Active Directories, E-Mail-Systemen, eigenen Netzwerken etc.

"Ich bin ziemlich rasch die Organisation angegangen." Was Soritsch-Renier so lapidar äußert, war mit Sicherheit ein Härtetest für die frisch gebackene IT-Verantwortliche. Im Zuge der organisatorischen Veränderungen war es unumgänglich, die lokalen IT-Fürstentümer zu zerschlagen, ihre bis dahin souveränen Herrscher zu entthronen und sie notfalls sogar ins Exil zu schicken. Wer solche Organisationsformen kennengelernt hat, weiß, wie schwer es ist, sie zu ändern. Gleichzeitig galt es, ein funktionierendes Team aufzubauen, mit dem sich die IT global steuern ließ. "Ich habe mir schnell die richtigen Leute gesucht, denn allein kann ich ja wenig machen", bekennt Soritsch-Renier.

Das Team sei enorm wichtig für sie, so die IT-Chefin. Sie wolle die besten Leute, die sie bekommen könne. Auch aus diesem Grund suche sie sich lieber eigene Spezialisten, statt anspruchsvolle Aufgaben an Dienstleister auszulagern, für die selbst ein großes Unternehmen wie Sulzer nur zweite Priorität habe.

Vor allem aber lege sie Wert darauf, "dass die Leute gern für mich arbeiten", beteuert die CIO. Persönliche Anerkennung und quasi-spielerische interne Wettbewerbe zählen deshalb zu ihren Führungsinstrumenten.

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