Otto, Rewe, Stadtwerke Düsseldorf

So kämpfen CIOs um IT-Nachwuchs

17.10.2011
Von Kolja Kröger

3. Keine Geschmacksverstärker

Es geht um Beziehungen; darum, Netzwerke zu knüpfen - ob online oder offline. Ganz handgemacht ist das soziale Netzwerk, wenn der Düsseldorfer CIO Mehrtens bei einem Treffen des Vereins "Digitale Stadt" vorbeischaut. Die Technologie-Unternehmen Düsseldorfs haben sich in dem Verein zusammengefunden, und Mehrtens sitzt im Vorstand. "Da bekommt man schon mal einen Tipp, wenn jemand einen guten Kandidaten nicht unterbringen kann. Den kann man dann gleich beim Mittagessen kennenlernen."

An den tatsächlichen Social Networks aus Bits und Bytes, auf Facebook, Xing und Twitter, kommt aber auch der Energieversorger beim Werben um den Nachwuchs nicht vorbei. Entscheidend ist für Mehrtens dabei eines: Authentisch muss das Bild sein. Man dürfe Jobinteressenten nichts versprechen, was die Realität nicht einhalten kann.

Es ist eine Herausforderung, gesteht ein paar Kilometer rheinaufwärts Rewe-CIO Siebenhaar. "Es ist schwierig, bei Social Media authentisch aufzutreten - und nicht wie eine Marketing-Plattform." Man braucht ein Gefühl für die Zielgruppe, muss ihren Sprachduktus treffen. Äußerst vorsichtig geht Siebenhaar deswegen mit diesem Thema um. "Bei Social Media machen wir noch zu wenig. Aber wir werden mehr Kraft und Augenmerk darauf lenken."

Genug zu erzählen hätte er, erst recht nach dem Sicherheits-GAU im Juli, als Hacker Mail-Adressen und Passwörter einer Sammelbild-Tauschbörse von Rewe ins Netz stellten. Unter Hochdruck ackerten 30 externe und interne Kollegen, um das Leck zu stopfen. Tagelang blieben die Internet-Auftritte des Konzerns offline. Wenige Wochen später stellte sich ein 23-jähriger Tatverdächtiger der Polizei.

Die Kollegen von Otto sind in Sachen Social Media einen Schritt weiter. "Über Kommentare, Posts und Retweets konnten wir bisher feststellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", erzählt Personalchefin Josch. Ihre Erfahrung: Bewerber schätzen Transparenz und Offenheit, keine Geheimniskrämerei. Auf dem Twitterkanal @otto_jobs zwitschert der Konzern aktuelle Jobs und Veranstaltungen, auf der Karriere-Fanpage bei FacebookFacebook erlauben Fotos und Videos Blicke hinter die Kulisse. Xing und LinkedInLinkedIn dienen der professionellen Kontaktaufnahme mit interessanten Spezialisten. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu LinkedIn auf CIO.de

Zur Startseite