Personalführung

So viel Intuition verträgt ein Unternehmen

28.09.2012
Von Andreas Zeuch
Das Fünfeck des Nichtwissens.
Das Fünfeck des Nichtwissens.
Foto: Dr. Andreas Zeuch

Dies hat zweierlei Ursachen: Erstens sind alle -und das ist wörtlich gemeint- Entscheidungen rational und emotional-intuitiv geprägt. Das ist allerspätestens seit den Forschungsergebnissen des amerikanischen Neurologen Antonio Damasio klar: Wer seine Fähigkeit verloren hat, Gefühle bewusst wahrzunehmen, kann keine sinnvollen, rationalen Entscheidungen mehr treffen. Ebenso klar ist heute, dass intuitive Entscheidungen in vielen Situationen sogar effektiver und effizienter sind als eher rationale. Das gilt vor allem dann, wenn Entscheidungen unter unvollständiger Information getroffen werden müssen.

Fünfeck des Nichtwissens

Das leitet über zur zweiten Ursache, die ich das "Fünfeck des Nichtwissens" nenne: Es ist die Ausnahme, dass wir unter vollständiger Information entscheiden, vermutlich sogar nur ein unerreichbares Ideal. Häufig fehlen Daten, in anderen Fällen haben wir zuviel davon, um sie in der zur Verfügung stehenden Zeit zu analysieren und interpretieren. Des Weiteren sind Daten häufig widersprüchlich, wie zum Beispiel in der Technikfolgenabschätzung: Energiegewinnung, Genfood, Nanotechnologie und so weiter. Daten können aber auch nicht vertrauenswürdig sein oder, nicht zuletzt, schlicht unverständlich. Schließlich wird nicht immer offen und ehrlich kommuniziert, weder innerhalb eines Unternehmens noch zwischen ihnen.

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Das Buch "Feel it!: So viel Intuition verträgt Ihr Unternehmen" von Andreas Zeuch, ist im Wiley-VCH Verlag erschienen. Preis: 24,90 Euro.
Das Buch "Feel it!: So viel Intuition verträgt Ihr Unternehmen" von Andreas Zeuch, ist im Wiley-VCH Verlag erschienen. Preis: 24,90 Euro.
Foto: Wiley-VCH Verlag

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Andreas Zeuch promovierte in Erwachsenenbildung über das Training professioneller Intuition. Er arbeitet seit 2003 als freiberuflicher Berater, Trainer, Coach und Speaker mit dem Schwerpunkt unternehmerischer Entscheidungen. Im Jahr 2009 gründete er die Beratergruppe sinnvoll wirtschaften. (CFOworld)

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