Analysten-Kolumne

SOA - Ohne den Fachbereich geht`s nicht

15.03.2006
Von Oliver Lehmeyer

Fachliche Anforderungen liefern die Steuerungsimpulse

Erfolg und Wachstum im globalen Wettbewerb hängen von der Anpassungsfähigkeit einer Organisation und ihres Geschäftsmodells ab. Im Vordergrund steht die nach Darwin als überlebenswichtig definierte Anpassungsfähigkeit, die noch vor Stärke und Intelligenz höchste Priorität hat. Dabei ist Flexibilität kein Selbstzweck. Nicht das "Big Bang“-Prinzip ist gefragt, sondern eine pragmatische Entwicklung nach wirtschaftlichen Gesichtpunkten.

Mit der Maßgabe "Business drives IT – IT drives Business“ müssen die Strukturierungsimpulse der Serviceorientierung konsequent Top-Down aus Businesssicht erfolgen. Nur so lassen sich Prozesse und zugehörige Anwendungen identifizieren, die künftig auch hohe Anforderungen an Agilität und Flexibilität erfüllen müssen.

Schulterschluss von Fachbereich und IT

Erfolgskritisch ist also der richtige fachbereichs- und produktübergreifende Zuschnitt fachlicher Services = "Service Oriented Enterprise“ - SOE. Die IT realisiert bzw. komponiert aus diesen fachlichen Anforderungen dann mit heute weitgehend etablierten Standards die flexiblen technischen Dienste und verwaltet diese = "Service Oriented Architecture“ - SOA. Sie stellt auch die notwendigen, anpassungsfähigen Infrastrukturkapazitäten = "Service Oriented Infrastructure“ - SOI für die laufende Produktion bereit. Die "Governance“ regelt die jeweiligen Verantwortlichkeiten und Mitwirkungspflichten.

Neuer gemeinsamer Verantwortungsbereich

Serviceorientierung gibt also einen neuen Weg vor, wie Business und IT auf Basis einer gemeinsamen Gesamtarchitektur den Herausforderungen erhöhter Anpassungsfähigkeit begegnen können. Die entscheidende Neuerung liegt dabei in der neu einzuführenden Schicht der sogenannten "Servicearchitektur“, die Business und IT vereint. Sie stellt den inhaltlichen Kern dar, der künftig den Dialog zwischen Fachseiten und IT über spezifische Anforderungen bestimmen muss.

Die Ausgestaltung der Zusammenarbeit für diesen neuen, gemeinsamen Verantwortungsbereich bedarf klarer Zuständigkeiten entlang des gesamten Service-Lifecycles vom Zuschnitt der Services, seiner technischen Realisierung, seiner Einführung, seiner laufenden Maintenance, seinem Re-Use, bis hin zur verursachungsgerechten Leistungsverrechnung.

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