Analysten-Kolumne

SOA revolutioniert den IT-Arbeitsalltag

07.06.2006
Von Andy Mulholland und Martin Bettels

Ein erfolgreicher umfassender Technologiewandel steht derzeit weniger im Rampenlicht: die Rückkehr des Application Services Provider (ASP) und dessen stiller Erfolg auf dem Markt für CRM-Implementierungen. In diesem konnten die ASPs im Jahr 2005 knapp zehn Prozent des Marktes erobern. Analysten gehen übrigens davon aus, dass sich die Marktdynamik nachhaltig verändert, wenn eine neue Idee zehn Prozent eines Marktes erobert. Es handelt sich also allem Anschein nach um eine Entwicklung, die in den nächsten Jahren einen Trend zur Versorgung mit Software auf Subscription-Basis nahe legt.

Subscription-baiserte Software als neues heißes Thema

Der Schwerpunkt hat sich in den letzten Jahren von gemeinsamen "Applikationen" - mit all den Schwierigkeiten, die sich aus dem Maßschneidern monolithischer Applikationen für individuelle User ergeben - hin zu "Services" verlagert. Auch neue Anforderungen für die operative Effizienz des Front-Office werden stärker unterstützt. SalesForce.com gilt weithin als der erste, der die neue Welle populär gemacht hat. Die "Sales Force" Automation-Offerings wurden als eine Reihe von "Services" lanciert die über "drag & drop" eingesetzt werden können um jedes erwünschte Funktionspaket zu bilden.

Dennoch entwickelte Salesforce.com ebenso wie die meisten Anbieter der neuen ASP-Generation ein vollkommen neues Modell. Der Schwerpunkt liegt auf einer einzigen spezialisierten Anwendung, die ihren Kostenvorteil dadurch erzielt, dass sie virtualisierte Server und andere Infrastrukturelemente rund um die Service-Oriented Infrastructure (SOI) nutzt. Das Ganze ist als eine Reihe von Aufgaben angelegt, die individuell zusammengesetzt werden können, um erwünschte Prozesse zu bilden und somit unter Nutzung der Service-Oriented Architecture Kundenanforderungen zu erfüllen. Die Big Players sind bereits dabei - oder haben zumindest die feste Absicht - in diesen Markt vorzudringen. Es ist daher zu erwarten, dass subscription-basierte Software ein neues brennendes Thema wird, das neue Optionen hinsichtlich Kosten, Zeit und Unterstützung bietet.

SOA macht Tempo

Beide zuvor angesprochenen Themen - Suchmaschinen als ein anerkannter neuer Technologiebereich und Subscription-Software als eine weniger bekannte Veränderung - verbindet die Nutzung eines "Services"-Modells auf der Grundlage der Service-Oriented Architecture. Obwohl SOA bei den großen Technologieanbietern sehr viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und große Auswirkungen prognostiziert werden, findet die Frage, wie SOA nutzbringend für das Unternehmen verwendet werden kann, nicht die entsprechende Beachtung. Aber wo wirkt es sich in der Firma zur Senkung von Integrationskosten aus?

Die Antwort liegt in der Front-Office-Collaboration. Strukturiert wird eine Vielzahl von schlecht integrierten Anwendungen ersetzt, die der Nutzer in seiner täglichen Arbeit häufig ad-hoc einsetzt. Sowohl E-Mail als auch das Internet wurden für die Interaktion zwischen Menschen entwickelt. Die Auswirkungen zeigen sich in der zunehmenden Nutzung von E-Mails, um Geschäftsbeziehungen und -prozesse innerhalb oder zwischen Abteilungen, intern und extern, aufrechtzuerhalten.

Zur Startseite