Aufgemotzte ERP-Anwendungen taugen nicht als SOA-Toolset

SOA: Wer auf der Schmalspur fährt, zahlt drauf

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Dass man mit SOA Geld sparen kann, ist mittlerweile auch bei den Betriebswirten in der Chef-Etage angekommen. Also wollen sie von ihrem CIO Resultate sehen. Wenn der aber meint, es reiche, die vorhandenen ERP-Anwendungen SOA-fähig upzugraden, täuscht er sich. Das behauptet zumindest der Marktforscher Aberdeen.

Es hat sich eine Menge getan an der SOA-Front, erklären die Analysten in einer aktuellen Studie. Zwei Drittel der Teilnehmer erkennen Web-Services, XML und Open Middleware als die gängigen service-orientierten Technologien an, mit denen die Integration von Unternehmensanwendungen verbessert werden kann. Das geschieht konkret auf zwei Wegen: Entweder werden SOA-fähige Anwendungen wie etwa Enterprise-Ressource-Planning-Systeme von unabhängigen Anbietern zugekauft oder ein standard-basiertes SOA-Toolset genutzt, das aus freier oder proprietärer Software eine flexible "SOA-Fabrik" baut.

Bis jetzt stecken die Anwendungen in vielen Firmen allerdings immer noch in großen, starren Silos fest, die nie entwickelt worden sind, um miteinander zu kommunizieren. Der CIO muss Einblick in die Prozesse bekommen, will er den geforderten Mehrwert aus der IT generieren. Aktuell aber gibt über die Hälfte der Befragten an, die Investitionen in die Unternehmensanwendungen rentierten sich nicht. Wer es besser macht, kann nach den Zahlen von Aberdeen bis zu elf Prozent Kosten senken.

Als wesentliche Treiber für die technologische Aufrüstung gilt – neben der Kostensenkung – die Verbesserung des Kundenservices. Als größte Herausforderung gilt das Re-Design der Geschäftsprozesse.

Jeder Dritte findet die Integration zu schwierig

Doch es geht nicht nur ums Geld. 45 Prozent der Befragten sind mit dem Zeitaufwand unzufrieden, den die Integration von Unternehmensanwendungen bisher von anderen Projekten abzieht. Und offenbar soll dieser Bereich im Haus bleiben: 40 Prozent bezeichnen es als Problem, dass sie externe Hilfe gebraucht haben. Jeder Dritte schließlich gibt offen zu, die Integration sei zu schwierig.

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