IT nach Baukastenprinzip bleibt vorerst schöne Theorie

SOA: Wunsch kollidiert mit Wirklichkeit

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Den Worten folgen keine Taten - sechs von zehn Unternehmen brüsten sich, sie hätten eine SOA-Strategie eingeführt. Aber nicht einmal eines von zehn hat die Services zum Laufen gebracht. Das geht aus einer Studie der Butler Group hervor. Die Analysten stimmen trotzdem keinen Abgesang an: Wer wettbewerbsfähig bleiben will, brauche service-orientierte Architekturen und müsse die Server virtualisieren.

Glückliche Mitarbeiter, die vor individuell zusammengesteckten IT-Systemen sitzen und unablässig die Wertschöpfung ihres Unternehmens steigern - dass der Weg zu dieser Vision eine flexible IT voraussetzt, ist bekannt. Die Analysten wollten wissen, inwieweit sich die theoretische Diskussion in der Praxis manifestiert. Ihr Fazit formulieren sie mit britischer Zurückhaltung: "Die Erfahrung mit dem Implementieren weicht sehr stark vom großen Interesse ab."

Das heißt konkret: Sechzig Prozent der Unternehmen erklären, in ihrem Hause gebe es eine SOA-Strategie - aber nur bei acht Prozent hat es mit dem Implementieren von Live Services geklappt. Meist scheitert es an technischen Schwierigkeiten.

Genau das aber soll ja nicht mehr vorkommen, wenn SOA erst einmal umgesetzt ist. Die SOA-Lobby proklamiert weiterhin, dass die IT am Arbeitsplatz auch für Mitarbeiter ohne Technikverständnis sehr viel einfacher werde, wenn denn die service-orientierten Architekturen erst einmal implementiert sind. Dann endlich werde auch die Brücke zwischen IT und Business gebaut.

IT nicht nur als Enabler, sondern als Treiber

Die Analysten halten trotz der bekannten Schwierigkeiten mit der praktischen Umsetzung von SOA daran fest, dass die IT nicht nur Enabler, sondern Treiber für neue Geschäftsprozesse sein kann. Dafür sind aber nicht nur Änderungen auf der Software-Seite nötig, sondern auch bei der Hardware.

Zur Startseite