Finanzbranche

Sparkassen vor Übernahme der Deka

15.03.2010
Von  und Ulric Papendick


Einen seiner ersten Artikel schrieb René Schmöl, Jahrgang 1982, mit 16 Jahren für die Tageszeitung Freies Wort. Es war ein Interview mit Hape Kerkeling. Dieser Erfolg motivierte ihn, weiterzumachen. Nach sieben Jahren im Lokaljournalismus und einer Ausbildung zum Verlagskaufmann folgte ein Volontariat bei der Verlagsgruppe Handelsblatt. Seit 2007 ist René Schmöl in unterschiedlichen Positionen für Foundry tätig. Momentan als Chef vom Dienst online für cio.de.
Die Landesbanken wollen ihren Anteil auf 25 Prozent reduzieren.

Die deutschen Sparkassen stehen kurz vor der Übernahme der Mehrheit beim Frankfurter Fondsdienstleister Dekabank. Die Landesbanken, die bisher über eine Zwischengesellschaft 50 Prozent der Deka besitzen, haben sich darauf verständigt, ihren Anteil auf eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie zu reduzieren. Das berichtet das manager magazin.

Ausgelöst wurde die Neuordnung der Eigentümerstruktur durch den erklärten Verkaufswillen von LBBW-Vorstandschef Hans-Jörg Vetter, der den Anteil seines Instituts von momentan knapp 15 Prozent deutlich zurückfahren will. Um zu verhindern, dass Vetter eine Kontrollprämie einstreichen kann, wenn er den Sparkassen zur Mehrheit an der Deka verhilft, wollen WestLB, NordLB & Co. ihren Anteil nun ebenfalls verringern. Nun soll voraussichtlich der gemeinsame Besitz aller Staatsinstitute an der Deka auf ein Viertel reduziert werden.

Gemeinsam mit Sparkassenpräsident Heinrich Haasis hat LBBW-Chef Vetter bereits die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte beauftragt, ein Gutachten zum Firmenwert der Deka zu erstellen. 4,5 Milliarden Euro soll das Fondshaus demnach wert sein.

Mögliche Käufer im Sparkassenlager sind der Ostdeutsche Sparkassenverband, der seinen Anteil von knapp zwei auf zehn Prozent aufstocken will, sowie der hessische Verband. Dessen Präsident Gerhard Grandke will mit einer Aufstockung seiner Anteile verhindern, dass die Sparkassen die Deka mit der Landesbank Berlin fusionieren und die Zentrale in die Bundeshauptstadt verlegen könnten.

Angesichts der angespannten Bilanzsituation vieler Sparkassen diskutieren Haasis & Co. noch eine Alternative. Demnach könnte das Kapital der Deka herabgesetzt und die so frei werdenden Mittel könnten an die Landesbanken ausgeschüttet werden.

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