Siemens VDO

Speichern mit Automatik

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.
Der Automobilzulieferer Siemens VDO lässt Daten aus 18 deutschen Standorten zentral von einem Dienstleister managen. Daraus könnte ein Modell für den gesamten Siemens-Konzern werden.

Rund zehn Euro pro GB und Monat sind noch kein genialer Preis. Gerhard Winkler ist trotzdem zufrieden. Der Leiter Infrastruktur beim Automobilzulieferer Siemens VDO hat einen Speicher-Deal mit dem amerikanischen Anbieter EMC abgeschlossen, der über reine Platten- und Bandkapazitäten hinausreicht. Unter dem Schlagwort "Managed StorageStorage Services" bietet der Dienstleister unter anderem Backup- und Restore-Service, Rufbereitschaft 24 x 7 und eine verbrauchsorientierte Abrechnung. "Die anderen wollten uns nur Boxen verkaufen", sagt Winkler, der mit dem Thema Speichern so wenig wie möglich zu tun haben will: "Wir wollen keine Kisten kaufen, wir wollen keine bevorraten und vor allem wollen wir unser Geld lieber in Innovationen als in Speicherplatz investieren." Alles zu Storage auf CIO.de

Damit ist Winkler nicht allein. Jeden Infrastruktur-Verantwortlichen ärgert es, dass Storage ständig mehr kostet, obwohl die eigentlichen Speichermedien billiger werden. Der Preisvorteil bei Platten und Bändern schwindet, weil das Management der Speicher immer komlexer wird. Laut einer Umfrage des Analystenhauses Gartner nennen deshalb zwar 56 Prozent der Anwender technologisches Know-how als wichtigstes Kriterium bei der Auswahl eines Storage-Providers. Doch schon an zweiter Stelle liegt mit mittlerweile 39 Prozent das Verständnis für Service Levels und Geschäftsprozesse der Kunden.

Wozu soll ein Plattenlieferant die Geschäftsprozesse seines Kunden kennen? "Da hängen bei uns ganze Elektronikfabriken dran", erklärt Winkler, der Storage zwar für geschäftskritisch, aber auch für auslagerbar hält. Beispiel Produktionssteuerung: Eine Stunde lang kann bei Siemens VDO ein Rechner am Band Daten puffern. Wenn dann der Dienstleister immer noch nichts weggespeichert hat, muss er die Bänder anhalten. Das sei bis jetzt noch nicht vorgekommen, sagt Winkler, der im September 2003 die ersten Pilotprojekte in Regensburg und Schwalbach gestartet hat. "Aber wie bei allen großen IT-Umstellungen haben wir natürlich anfangs Hürden überwinden müssen, erzählt der Infrastruktur-Experte Winkler.

Dienstleister mit Schwächen im NAS

Als Beispiel nennt er einen Fehler im Speichersystem, der erstmals auftrat, als das Unternehmen gerade von Windows NT auf XP umgestellt hat. Wenn ein Mitarbeiter an einem der 18 Siemens-VDO-Standorte seinen PC hochgefahren hat, so hat dieser immer auf die gleiche Partition in den zwei Storage-Centern von EMC zugegriffen. "Das führte unter gewissen Umständen zu problematischen Peaks", erklärt Winkler, der die Ursache des Übels zunächst in der Windows-Migration gesucht hatte: "Es hat ein Weilchen gebraucht, um das Kernproblem zu finden.

Für sein Outsourcing-Projekt hat Winkler die volle Unterstützung des neuen CIO Guus Dekkers, der seit dem 1. August über den Bereich Information and Organization des Autozulieferers wacht: "Ich habe schon in meiner Vergangenheit positive Erfahrungen mit externem Storage Management gemacht, sagt Dekkers. "Dieser Schritt ermöglicht es, die volle Performance bereitzustellen, ohne finanzielle Mittel zu binden. Gleichzeitig stellt uns EMC die neueste Technologie zur Verfügung.

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