Fitnessuhren

Sportuhren contra Apple Watch

09.09.2015
Von Rainer Wolff

Weiterer Schwachpunkt: Die Apple Watch registriert keine Stopps in Form von Verkehrsampeln oder Trinkpausen. Das führt auf der Teilstrecke immerhin zu einer Abweichung beim Durchschnittstempo von rund 0,6 km/h gegenüber der Garmin Sportuhr. Diese hält die Kilometerzählung und Zeitmessung an und errechnet die Zeit in Bewegung mit rund 25 Minuten korrekt. Nach dem ersten Zwischenstopp tritt dann die Polar V800 gegen die Apple Watch in den sportlichen Vergleich. Auch hier die grundsätzlich gleichen Beobachtungen. Gesamtzeit, Gesamtstrecke und durchschnittliche Herzfrequenz liegen nahe beieinander.

Die Spitzenwerte der Herzfrequenz und die Pausen werden lediglich bei der Polar Sportuhr protokolliert. Diese kann damit das Durchschnittstempo und die Zeit in Bewegung richtig errechnen. Der daraus resultierende Messwert für die verbrannten Kalorien scheint ebenfalls plausibel zu sein. Die Apple Watch weist hier auf Grund des geringeren Durchschnittstempos einen niedrigeren Wert aus. Was der Apple Watch noch fehlt: Bei beiden Sportuhren kann man die absolvierte Radstrecke inklusive ausführlicher Messwerte auf den jeweiligen Trainingsplattformen nachvollziehen.

In der Health App werden die Spitzenwerte der Herzfrequenz als einzelne Datenpunkte gespeichert, aber nicht in einer ansprechenden graphischen Form aufbereitet.
In der Health App werden die Spitzenwerte der Herzfrequenz als einzelne Datenpunkte gespeichert, aber nicht in einer ansprechenden graphischen Form aufbereitet.

Königsdisziplin Laufen

Montagabend. 17:00 Uhr. Die härteste Prüfung steht an, zumindest für den Tester bei fast 38° Celsius in Frankfurt. Eine kurze Runde Laufen um den Frankfurter Berg mit dem iPhone in der Hosentasche, der Apple Watch am einen und der Polar V800 am anderen Arm. Hier fällt die unbequeme und schwere Kombination aus Apple Watch und iPhone zur Aufzeichnung der Streckendaten bereits beim Antritt gnadenlos durch. Gerade beim Laufen spielen Sportuhren mit eingebautem GPS-Empfänger ihre Stärken hinsichtlich des Tragekomforts voll aus. In sportlicher Hinsicht geben sich allerdings die Apple Watch und die Polar Sportuhr nicht viel. Die Messwerte sind nahezu identisch. Wie auch beim Radfahren weist die Apple Watch keine Spitzenwerte bei der Herzfrequenz aus, die für ambitionierte Läufer wichtige Indikatoren sind.

Das Spitzenmodell von Garmin, die Garmin fenix 3, ist eine leistungsfähige Sportuhr mit eingebautem GPS-Empfänger und ersten Smartwatch-Funktionalitäten.
Das Spitzenmodell von Garmin, die Garmin fenix 3, ist eine leistungsfähige Sportuhr mit eingebautem GPS-Empfänger und ersten Smartwatch-Funktionalitäten.
Foto: Garmin

Schwimmen zur Abkühlung

Nach der schweißtreibenden Runde Laufen bei sommerlichen Höchsttemperaturen kann der verdiente Lohn nur eine nasse Abkühlung im Schwimmbad sein. Hier bleibt die Apple Watch außen vor, denn mangels Wasserdichtigkeit darf man sie nicht mit ins kühle Nass nehmen. Apple empfiehlt sogar, die Uhr beim Duschen oder Abspülen abzulegen. Andere Sportuhren, wie auch die beiden Sportuhren von Garmin und Polar, sind beim Schwimmen bis zu einer bestimmten Wassertiefe oder einem maximalen Druck weniger empfindlich. Exemplarisch wird der Schwimmtest nur mit der Garmin Sportuhr durchgeführt.

Anhand der Bewegungen ermittelt der Beschleunigungssensor unter anderem Schwimmstil, Gesamtstrecke, Runden, Intervalldistanz, Kalorienverbrauch, diverse Pace-Werte, Anzahl der Schwimmzüge pro Bahn oder einen Effizienzwert. Damit die Sportuhr diese Werte richtig ermittelt, muss man vorher die Schwimmbadlänge eingeben. Allzu klein darf das Schwimmbad jedoch nicht sein, weil ansonsten keine einwandfreien Daten ermittelt werden.

Die V800, das Spitzenmodell des Herstellers Polar, ermittelt mit Hilfe des eingebauten GPS-Empfängers präzise Distanz- und Routenwerte und unterstützt das Training mit individuell einstellbaren Sportprofilen.
Die V800, das Spitzenmodell des Herstellers Polar, ermittelt mit Hilfe des eingebauten GPS-Empfängers präzise Distanz- und Routenwerte und unterstützt das Training mit individuell einstellbaren Sportprofilen.
Foto: Polar

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