Texterfassung mit IBM-Lösung

Spracherkennung sparte 200.000 Euro

28.12.2011
Von Beate Achilles

„Durch die Nutzung von Sprachtechnologie werden die Mitarbeiter produktiver, ohne dass die Arbeitszufriedenheit darunter leidet", sagt Peter Tscherning Moller, Projektleiter für die Einführung der Lösung. „Für mich ist es einfacher zu sprechen, als alles aufschreiben zu müssen", bestätigt eine Verwaltungsangestellte aus dem Bürgeramt.

Berichte werden besser - sie werden jetzt nach jedem Gespräch diktiert

Zudem würde die Berichtsqualität besser, weil die Mitarbeiter die Berichte per Spracheingabe ohne Zeitverlust direkt nach dem Gespräch mit dem Bürger erfassen und dadurch mehr Einzelheiten festhalten könnten. „Einige Sachbearbeiter haben ihre Arbeitsweise durch die Spracherkennung geändert", sagt Merethe Juhler, Projektmanagerin in der Koordinierungsstelle für die Digitalisierung. Vor der Einführung der Sprachtechnologie hätten sie ihre Berichte einmal in der Woche verfasst. Heute täten sie dies direkt im Anschluss an die Gespräche.

Dank des iPhones und Siri von Apple ist Spracherkennung auch für viele Privatleute inzwischen eine Option.
Dank des iPhones und Siri von Apple ist Spracherkennung auch für viele Privatleute inzwischen eine Option.

In Fredericia arbeiten heute 68 Verwaltungsmitarbeiter mit der Spracherkennungslösung - im Arbeitsamt, im Seniorenamt, im Bürgeramt und im Sozialamt. In einer Umfrage sagten 90 Prozent, dass sie durch diese Technologie ihrer täglichen Arbeit deutlich Zeit sparen würden. Vor der Einführung benötigten Mitarbeiter im Jobcenter durchschnittlich zwischen 25 und 30 Minuten für ein Gesprächsprotokoll, danach nur noch etwa fünf bis sechs Minuten. „Mit dem Einsatz von Spracherkennung zeigen wir einen Weg auch für andere auf, zum Beispiel in Schulen oder in der Altenbetreuung", sagt Marianne Rasmussen.

Im August dieses Jahres veröffentlichte der Gemeindeverband Local Government Denmark (LGDK) in der dänischen Computerworld, dem größten IT-Magazin des Landes und Schwesterblatt der deutschen „Computerwoche", zehn Vorschläge, wie dänische Gemeinden durch die Nutzung neuer Technologien Geld sparen und zugleich die Effizienz und Qualität ihrer Arbeit erhöhen könnten. An erster Stelle stand dabei nach den positiven Erfahrungen in Fredericia die Einführung von Spracherkennung. Dies war die erste offizielle Empfehlung in Dänemark, diese Technologie in der öffentlichen Verwaltung zu nutzen. Sie könnte, meint der Verband, auch für Gemeindeverwaltungen außerhalb von Dänemark ein Beispiel sein.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.

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