Wieder Lust auf Experimente

State of the CIO 2006

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Unrealistische Erwartungen

So viel zu den guten Vorsätzen. An deren Umsetzung im Alltag hapert es noch. Zwar betonte die Mehrzahl der Befragten, wie wichtig strategisches Denken und Planen sei, räumte jedoch im gleichen Atemzug ein, hierfür viel zu wenig Zeit zu haben. Ähnlich geht es ihnen mit der Kommunikation. Wie zentral diese ist, darüber sind sich die Beteiligten einig. Durchaus selbstkritisch geben sie jedoch zu, dass es ihnen schwer fällt, den Wert von IT verständlich zu machen. Dabei ist dies keine Einbahnstraße: Auch auf Seiten der Nicht-IT-Kollegen sehen die CIOs einen Teil dieses Problems. Da jene zu wenig über die Arbeit der IT wissen, entstehen unrealistische Erwartungen an die IT, die dem CIO das Leben schwer machen. 45 Prozent der IT-Manager bezeichneten das als eines der größten Hindernisse bei ihrer täglichen Arbeit. Gleiches gilt für unbekannte oder unausgesprochene Hoffungen der Fachbereiche, was ebenfalls mehr als 40 Prozent als einen der größten Stolpersteine bezeichnen.

Nicht zuletzt ist es auch wieder das liebe Geld, das die Möglichkeiten einschränkt. Mit unangemessenen Budgets zu kämpfen rangierte im vergangenen Jahr unter „ferner liefen“. Dieses Jahr ist der Unmut darüber deutlich gestiegen. Knapp ein Drittel der Befragten sind mit dem vorgegebenen Kostenrahmen nicht einverstanden.

Da sich auf der anderen Seite die Budgets nicht nennenswert verändert haben, könnte dies von einer Ungeduld zeugen, dass der CIO sich endlich wieder anderen Themen widmen möchte als Sparen, Konsolidieren oder Standardisieren. Sich auf die Spielwiese für Innovationen zu begeben wird ohne die entsprechenden Mittel nicht möglich sein.

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