Analysten-Kolumne

Steuerung von internen IT-Providern - eine Herausforderung

29.11.2006
Von Jürgen Lademann

Bei der IT-Leistungsvergütung steht die Regulierung der IT-Nachfrage über effektive IT-Chargeback-Prozesse im Vordergrund. Die IT-Kostenermittlung und deren Rückbelastung erfolgt entsprechend der Inanspruchnahme und gibt damit den internen IT-Kunden einen Anreiz IT-Leistungsangebote bedarfsgerecht zu nutzen.

Wichtige Voraussetzung ist ein IT-Service-Katalog, der Transparenz über IT-Leistungen und Preise schafft. Dennoch sind reine On-Demand-Vergütungsmodelle bei internen Providern nicht immer praktikabel. Bei nicht vollständiger Auslastung interner IT-Ressourcen sind dadurch entstehende Kosten häufig schwer zu kompensieren. Eine mögliche Lösung ist, mit Preisvariabilisierung bei bestimmten Bandbreiten oder Zeiträumen zu arbeiten.

Leistungsorientierte Vergütungssysteme, über sogenannte Service Credits, sind im externen OutsourcingOutsourcing Standard. Bei internen Providern greifen Service Credit-Systeme oder "Konventionalstrafen" weitgehend ins Leere, da diese auf Konzernebene in einem Nullsummenspiel enden. Weitaus wirkungsvoller ist es, Benchmarking als effizientes Mittel der finanziellen Steuerung im Sinne eines "Target Setting" einzusetzen. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Steuerungsmechanismus III: IT-Governance

Erfolgreiche IT-Outsourcing-Vorhaben zeichnen sich durch Steuerungsstrukturen aus, die dem Provider die Möglichkeit geben zu "atmen". Er kann Themen wie IT-Standardisierung und -Industrialisierung vorantreiben, aber auch der Fachseite ermöglichen, neue Produkte und Leistungen zu realisieren. Eindeutige, gemeinschaftlich getragene strategische Ziele bilden die Grundlage für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Eine präzise Definition und Einhaltung von Rollen ist von hoher Wichtigkeit.

Dies gilt auch für die interne Provider-Steuerung. Es wäre fatal zu glauben, dass der interne Provider aufgrund der Firmenzugehörigkeit stets strategiekonform handelt. Klar definierte Rollen und Prozesse sowie präzise Gremienstrukturen sind ebenso Grundstein eines effizienten Steuerungsmodells. Die Etablierung eines Provider Management für interne IT-Dienstleister gestaltet sich oft schwerer, da die Firmenzugehörigkeit eine klare Rollentrennung erschwert. Die Rolle des CIO, der in vielen Fällen Mitglied der Unternehmensgeschäftsführung ist und gleichzeitig dem internen IT-Provider vorsteht, ist ohne Zielkonflikte zu definieren.

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