Trotz Stimmungshoch mahnt Verband nachdrücklich Reformen an

Stimmung in der IT-Branche so gut wie lange nicht mehr

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

In Bayern und Baden-Württemberg stehen rund 6.900 Stellen offen, in Nordrhein-Westfalen 4.500 und im Rhein-Main-Gebiet 3.400. In Ostdeutschland sind es 3.100, in Schleswig-Holstein und Niedersachsen 2.100.

Scheer fordert mehr Praxis und mehr Internationalität an die Unis

August-Wilhelm Scheer stellt vor diesem Hintergrund klar, dass er von der Politik Handeln erwartet. In seine Auslassungen zur Bildungspolitik packt er durchaus kritische Worte über die Reform-Bemühungen der letzten Jahre. "Die Hochschulen sollten nicht die Auslese der Besten, sondern die Förderung des Einzelnen anstreben", so Scheer.

Der Fachkräfte-Mangel: ein Problem, das eben nicht durch eine kleine neue Elite, sondern nur auf breiter Basis zu lösen ist. In den vergangenen sieben Jahren ist die Zahl der Studienanfänger in Informatik um ein Viertel auf rund 28.000 eingebrochen. Scheer fordert mehr Praxis und mehr Internationalität an den Unis.

Internationalität ist das Stichwort für den zweiten Hebel, den der Bitkom-Präsident ins Spiel bringt: Scheer fordert eine Reform des Zuwanderungsgesetzes: "Deutschland muss für ausländische Spitzenkräfte attraktiver werden und ihnen eine langfristige Perspektive bieten."

Eine Arbeitserlaubnis auf Zeit wie vor einigen Jahren bei der Green Card hat sich nach Ansicht des Bitkom nicht bewährt. Die ausländischen IT-Spezialisten, die vor allem aus Indien nach Deutschland strömen sollten, blieben bekanntlich aus.

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