Die sechs wichtigsten IT-Entscheidungen

Strategie-Serie - Teil 7: Aufbau von IT-Management-Strukturen

14.07.2006
Von Peter  Weill und Jeanne W.  Ross

Warum die IT nicht einfach auslagern?

Das IT-Management kann der Unternehmensführung schon mal schlaflose Nächte bereiten. Wie verlockend ist es da, diese Aufgabe einfach jemand anderem aufzudrücken. Tatsächlich gab es eine Zeit, in der OutsourcingOutsourcing Managern als einfaches Mittel gegen die Frustrationen erschien und viele Unternehmen begannen, sämtliche IT-Funktionen von externen großen IT-Dienstleistern erfüllen zu lassen. Das senkte die Kosten, und das Unternehmen ging Schwierigkeiten aus dem Weg, die eine eigene IT-Abteilung hätte mit sich bringen können. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Fehlender Einfluss. Aber das Outsourcing führte oft zu Unzufriedenheit im Unternehmen, besonders wenn die unternehmerischen Bedürfnisse sich veränderten. Der IT-Service der Dienstleiter mit ihren standardisierten Angeboten und detaillierten Verträgen war nicht darauf angelegt, auf veränderte Anforderungen einzugehen. Auch auf Probleme schienen die Serviceanbieter oft nur sehr langsam zu reagieren.

Darüber hinaus erforderte die Zusammenarbeit mit einem Zulieferer erhebliche Zeit- und Geldinvestitionen, wodurch dieser fest in die strategischen Planungen und betrieblichen Abläufe eingebunden wurde. Das Unternehmen wurde besonders dann verwundbar, wenn der Dienstleiter seine vertraglichen Zusagen nicht einhalten konnte.

Weitere Probleme entstanden - nicht weiter verwunderlich, weil Führungskräfte mit dem Outsourcing der IT-Funktionen auch die Verantwortung für wichtige Entscheidungen auslagerten, die sie eigentlich selbst hätten treffen sollen. Oft beauftragten die Führungsriegen externe Dienstleister tatsächlich vor allem deshalb, weil sie unzufrieden mit ihren EDV-Abteilungen waren - doch diese Unzufriedenheit war vor allem das Ergebnis ihres eigenen fehlenden Engagements.

Intern und extern. Angesichts dieser Erfahrungen tendieren zumindest die meisten größeren Unternehmen heute dazu, die maßgeblichen IT-Funktionen im eigenen Haus zu behalten. Viele lagern jedoch einzelne Aufgaben aus. Geeignet dazu sind vor allem Basisleistungen - zum Beispiel die Telekommunikation, ein Bereich, in dem es viele konkurrierende Anbieter gibt und die Anforderungen leicht zu definieren sind - und Dienstleistungen, die mit Technologien zu tun haben, mit denen sich das Unternehmen nicht auskennt.

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