Deloitte-Studie

Süchtig nach Smartphones und Tablets

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Deloitte schürfte an dieser Stelle tiefer und analysierte für die Märkte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden, wie tief die Verbraucher für mobilen Data Service in High Speed in die Tasche greifen würden. Der Ergebnis: Der optimale Preis wäre um die 50 US-Dollar monatlich. 55 US-Dollar wären für die meisten Befragten zu viel, unter 40 US-Dollar würde ebenfalls unattraktiv für die User erscheinen.

Nach Einschätzung der Berater wird sich dieser Markt entwickeln, aber mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Für die Anbieter könne die Avantgarde eine höchst lukrative Zielgruppe sein, das gleiche gelte aber für Nutzer, die mit niedrigen Geschwindigkeiten vollauf zufrieden sind.

Kein Ende von SMS

Die Berater klopfen ferner die These auf Plausibilität ab, dass in der angebrochenen Smartphone-Ära das Text Messaging via SMS allmählich beerdigt werde. Dafür gibt es empirisch allerdings keinen Ansatzpunkt. Für Großbritannien zeigt sich, dass Smartphone-User zwar weniger häufig SMS verschicken als junge Erwachsene bis zu 24 Jahre. Aber rund 80 Prozent der Smartphone-Nutzer nutzen diesen Kommunikationskanal jeden Tag – ein Wert, der über dem Bevölkerungsschnitt liegt.

Sowohl im Vereinigten Königreich als auch in China ist die SMS für fast alle Smartphone-Besitzer eine alltägliche Angelegenheit, während nicht einmal die Hälfte täglich E-Mails versendet oder in sozialen Netzwerken unterwegs ist.

Werbelinks werden oft nicht angeklickt

Noch auf sich warten lässt der Durchbruch des Werbens über den mobilen Kanal. Rund fünf Milliarden Handyverträgen weltweit stellt Deloitte weltweite Werbeausgaben von 500 Milliarden US-Dollar gegenüber, von denen aber lediglich ein verschwindender Bruchteil für mobiles Marketing ausgegeben wird. „Mobile Werbung sollte besser abschneiden“, meinen die Berater. Trotz aller Hemmnisse: Weil sich über keinen anderen Kanal die Zielgruppe genauer treffen lasse, werde das Zeitalter der mobilen Werbung früher oder später kommen.

Zur Startseite