Strategien


Kabinett beschließt, auf Open Source umzusteigen

Südafrika setzt auf freie Software

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Den Worten folgen Taten: Bereits im vergangenen Herbst - zum "Open Source Software Freedom Day" - erklärte das südafrikanische Technologie-Ministerium das Land zu einem der "lautstärksten Fürsprecher" freier und quelloffener Software weltweit. Nun beschloss das Kabinett, bald ganz auf Lizenz-Software zu verzichten.

Es ist eine dieser Entscheidungen, die in aufstrebenden Schwellenländern Symbolwert haben. Brasilien beispielsweise verpflichtete seine Behörden bereits vor zwei Jahren dazu, Linux-Software einzusetzen. "Diese Länder wollen sich vom elektronischen Imperialismus befreien", erklärt Joachim Jakobs, Sprecher der Free Software Foundation Europe, den Nachrichten-Agenturen.

Jakobs jubelt geradezu: "Jedes Land und jede Initiative, die jetzt dazukommt, stärkt das Ecosystem der freien Software-Entwicklung weiter.“ Mit Südafrika steigt schließlich der Motor eines Kontinents, den IT-Experten bereits als Offshore-Markt der Zukunft handeln, auf Open SourceOpen Source um. Alles zu Open Source auf CIO.de

Von heute auf morgen geht diese Umstellung aber auch am Kap nicht vonstatten. Erst einmal hat das Kabinett einer Strategie zugestimmt, in Regierung und Verwaltung "Free and Open Source Software“ (FOSS) zu implementieren. Ab April soll ein federführend im Technologie-Ministerium angesiedeltes Projekt-Büro für einen reibungslosen Ablauf sorgen - und zwar landesweit.

Jede neue Software, die die Regierung entwickeln lässt oder selbst produziert, basiere künftig auf offenen Standards, lautet der Beschluss. Auch selbst will die Regierung nur noch FOSS verwenden. Die IT-Anbieter im Lande unterstützten die Initiative, heißt es.

Zwei Gründe für den Schritt von Windows zu Linux nennt die Regierung: Zum einen sollen die Verwaltungskosten sinken, zum anderen erhofft sie sich einen Schub für die IT-Branche des Landes. Bereits vor einem Jahr hatte die staatliche IT-Behörde die Namen von acht Ausschreibungs-Gewinnern bekannt gegeben, die die Regierung künftig mit freier Software beliefern sollen.

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