Markt-Prognose bis 2013

Telekom in der Verdrängungsschlacht

15.03.2011
Von Kolja Kröger

Neue Netze machen auch technische Innovationen möglich. Telefónica O2 hat 2010 in München als Pilotprojekt sein LTE-Netz (Long Term Evolution) in Betrieb genommen, Vodafone in Berlin und die Deutsche Telekom in Kyritz nahe der Hauptstadt. Die Breitband-Technologie ermöglicht einen flexiblen Datendurchsatz, aber auch Videokonferenzen und Live-Streams - und das Land kann in Sachen Breitband via Handy und Laptop-Karte wieder ein Stück zur Stadt aufholen.

Als ernstzunehmende Konkurrenten für die alten Platzhirsche drängen nun verstärkt Kabelanbieter wie Kabel Deutschland mit Internet- und Telefonangeboten auf den Markt. Dass die Kabelnetzbetreiber ihre Marktanteile ausbauen, nehmen 72 Prozent der Befragten an. Aber auch die Energieversorger wollen mitspielen. So verlegen die Stadtwerke München derzeit ein Glasfasernetz, um damit bis 2014 weit über die Hälfte der Bevölkerung in der 1,364-Millionen-Metropole zu erreichen.

Geschäftsmodelle: Das Haus denkt mit

Datendienste werden zu Wertschöpfungsträgern.
Datendienste werden zu Wertschöpfungsträgern.
Foto: FAZ-Institut

Mit den Techniken werden auch neue Daten- und Sprachdienste kommen. Die Hälfte der befragten erwartet eine stärkere Differenzierung der Geschäftsmodelle, während die Umsätze mit Sprachdiensten sinken. Für 43 Prozent liegt die Zukunft auch in Schnittstellen mit der Infrastruktur, zum Beispiel in Smart City-Modellen. Das reicht von der Energieversorgung bis zur Verkehrssteuerung. 24 Prozent erwarten eine stärkere Vernetzung in Krankenhäusern, etwa für das telemedizinische Management von Diabetes-Erkrankungen.

Geschäftsmodelle für die Zukunft.
Geschäftsmodelle für die Zukunft.
Foto: FAZ-Institut

Haustechnik spielt für 26 Prozent eine Rolle. In den nächsten Jahren sollen intelligente Stromzähler Einzug in die Häuser halten, deren Daten zur Steuerung der Energieversorgung genutzt werden können. Microsoft und RWE haben schon ein Auge darauf geworfen, während Vodafone auf die Vernetzung von Kommunikationsgeräten setzt - Fernseher, Handy, Stereoanlage.

Und weil sich letzten Endes alles ums Geld dreht, soll es auch für dieses neue Dienste geben - etwa als Mobile Payment über Smartphones genau wie mobile Abrechnungsmodelle für Fahrzeugflotten.

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