CIO Auf- und Aussteiger


Siemens-Affäre erreicht Telekom

Telekom-IT nach Pauly-Rücktritt kopflos

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Korruptions-Affäre bei Siemens hat auch die Deutsche Telekom AG eingeholt: Vorstands-Mitglied und Ex-"Siemensianer" Lothar Pauly legte seine Ämter beim Bonner Konzern nieder. Er soll laut Magazin-Berichten von schwarzen Kassen beim Elektronik-Riesen gewusst haben. Die Staatsanwaltschaft München bestätigte bislang nicht, dass sie gegen den ehemaligen Chef der Kommunikations-Sparte von Siemens ermittelt.

Mit Lothar Pauly verlässt jener Manager die Deutsche Telekom AGDeutsche Telekom AG, bei dem im Konzern-Vorstand die IT-Drähte aller vier Geschäftsbereiche zusammenliefen. Der 48-Jährige war im Oktober 2005 zur Telekom gewechselt, nachdem T-Systems-Chef Konrad Reiss überraschend gestorben war. Seit September vergangenen Jahres kam zur Aufgabe bei T-Systems die Verantwortung für die Gesamt-IT des Konzerns hinzu. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom AG

Das Bonner Unternehmen zentralisierte seinerzeit die Kernbereiche im Konzern. Pauly war im Konzern-Vorstand neben System-Geschäft und Einkauf auch verantwortlich für die IT. Die CIOs von T-Com, T-Mobile, T-Online und T-Systems berichteten genauso wie Gruppen-CIO Peter Sany an ihn.

Wenngleich Finanz-Chef Karl-Gerhard Eick nach Angaben des Konzerns vorübergehend Paulys Aufgaben übernimmt, steht noch nicht fest, wer sich in naher Zukunft um die Unternehmens-IT kümmert. "Es ist noch nicht geklärt, wer welche operative Funktion übernimmt", sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Angesichts der Meldungen aus den letzten Wochen braucht auch T-Systems rasch einen neuen Kopf. Pauly war zuletzt gemeinsam mit Telekom-CEO René Obermann auf der Suche nach einem Partner, mit dessen Hilfe die System- und Geschäftskunden-Tochter zum europäischen Player werden soll. Zuletzt kursierten Gerüchte um einen Einstieg des indischen Konzerns Tata, auch über die Namen IBMIBM und Atos Origin munkeln Insider. Alles zu IBM auf CIO.de

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