SMS-Nachfolger

Telekom verschiebt offiziellen Joyn-Start

26.02.2013
Von Meike Lorenzen

Das klingt einerseits vielversprechend. Andererseits sind viele der neuen Funktionen bei anderen Anbietern längst Standard.

Wo die Mobilfunkanbieter mit der SMS jahrelang ein Monopol hatten, ist der Markt für webbasierte Kurznachrichtendienste offen. Grund dafür ist die Verbreitung von SmartphonesSmartphones und die durch die App-Stores gewachsene Masse an Konkurrenzangeboten. WhatsApp zum Beispiel ist trotz negativer Presse aufgrund von Sicherheitslücken bei den Usern immer noch überaus beliebt. Zehn Milliarden Nachrichten werden angeblich täglich über den Dienst verschickt. Und auch der Facebook-Messenger wird immer stärker genutzt. Mark Zuckerbergs Unternehmen bietet künftig den Messanger sogar für Menschen an, die nicht Teil bei dem Social Network angemeldet sind. Mobilfunkanbieter in ganz Europa haben diese Entwicklung mit Sorge betrachtet und als Reaktion den SMS-Nachfolger Joyn entwickelt. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Die Geschichte von Joyn und die damit verbundene europaweite Zusammenarbeit der Mobilfunkanbieter begann bereits 2008 auf Initiative des finnischen Handyherstellers Nokia. Apple hatte mit dem Verkaufsstart des ersten iPhone im Herbst 2007 den Markt komplett revolutioniert. "Auf einmal tauchten in den App-Stores Over-the-top-Dienste auf, später auch für Android", sagt Telekom-Sprecher Dirk Wende. Das sei der Auslöser gewesen, sich gemeinsam an die Entwicklung eines neuen Produkts zu setzen. Der internationale Provider-Verband GSMA unterstützte Nokia. Europäische Anbieter wie die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica, Orange und Telecom Italia beteiligten sich. Um die Verluste des Umsatzbringer SMS aufzufangen, mussten schnell neue Ideen her.

Ein langjähriger Prozess

Schnell sprachen die Konkurrenten über einen gemeinsamen Multimedia-Standard namens RCS-e. Das steht für "Rich Communication Suite-enhanced". Zu dieser "reichhaltigen Kommunikation" gehörten schon bei den ersten Planungen textbasierte Chats, Gespräche, Videotelefonate und der Versand von Dateien wie Fotos. Allerdings zog sich die Entwicklung hin. Schnelle Ergebnisse gab es trotz der hektischen Betriebsamkeit unter dem neuen Druck von außen allerdings nicht.

Erst Anfang 2012 konnten die ersten Ergebnisse des GSMA auf der Mobilfunkmesse in Barcelona betrachtet werden. Bereits damals war klar, dass Joyn am Ende für iPhone, Android-Geräte und Smartphones mit Microsofts Windows Phone erhältlich sein soll. In das Betriebssystem der genannten Geräte sollte Joyn direkt integriert werden. Wer ein älteres Smartphone besitzt, kann Joyn per App nutzen. So die Idee.

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