Unified Infrastructure

Thesen zum Rechenzentrum der Zukunft

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Was die Befragten von den Analysten-Visionen im Detail halten, zeigt diese Übersicht.
Was die Befragten von den Analysten-Visionen im Detail halten, zeigt diese Übersicht.
Foto: Freeform Dynamics

Angesichts dieser Ausgangslage entwirft Freeform Dynamics ein ebenfalls komplexes Studiendesign, das sich nur schwer nach exakten Zahlen filtern lässt. Zunächst fragen die Analysten nach der aktuellen Data Center-Performance, aufgeschlüsselt nach Indikatoren wie Erfüllung von Nutzererwartungen, Change Requests, Service Levels, Kostenkontrolle und Business Alignment. Jeweils etwa ein Fünftel der Befragten tut sich überall sehr leicht, ein weiteres Fünftel scheint alles gut im Griff zu haben. Der Rest offenbart merklichen Nachholbedarf.

Vision für das Rechenzentrum der Zukunft

Freeform Dynamics entwirft deshalb thesenartig eine Vision für das Rechenzentrum der Zukunft: Das Data Center sind demnach idealerweise der Mittelpunkt jeglicher IT Service-Delivery; On-Premise-Ressourcen sind größtenteils in virtualisierten Pools mit dynamischem Ressourcen-Management organisiert; ein ganzheitlicher Ansatz für Architektur und Operationen sorgt für einen klaren Fokus auf Business Services und Service-Qualität; außerdem wird alles nach den fürs Business gelieferten Services bewertet; Kosten werden auf Basis von Aktivität und Verbrauch der Fachabteilungen abgerechnet.

Die Studie stellt fest, dass die Anwender alles das weithin als wünschenswert erachten. Signifikant niedriger sei die Zustimmung bei zwei weiteren Thesen.

  • Erstens kommt weniger gut an die Vorstellung einer unvoreingenommenen Sichtweise auf Ressourcen, die je nach Bedarf einen Mix aus internen und externen Kapazitäten vorsieht. Das Problem liegt aus Analystensicht darin, dass in den Köpfen vieler IT-Chefs eine klare Trennlinie verläuft zwischen IT, die intern bereitgestellt werden sollte, und IT, die in die Public Cloud wandern kann. Gleichwohl seien Anwender von Public Cloud-Services in der Regel der Ansicht, dass eine Integration mit der Gesamt-IT sinnvoll sei.

  • Zweitens haben die Befragten mehrheitlich eher wenig Interesse an einer Selbstbedienung durch die End User. „Diese Angst stammt zweifelsohne aus vergangenen Erfahrungen“, heißt es in der Studie. Egal ob die Nutzer sich selbstständig bei Analyse-Tools, Mailbox-Kapazität, File Storage oder Collaboration via SharePoint bedienten, das Ergebnis seien zumeist ein arges Durcheinander und verschwendete Ressourcen gewesen.

Macher, Träumer und Traditionalisten

Dennoch sind sich in der Stoßrichtung die meisten Studienteilnehmer einig. Zu unterscheiden ist nun laut Freeform Dynamics danach, ob die Befragten aktiv in die gewünschte Richtung steuerten, nur von der Vision träumten oder sich als Traditionalisten ihr verweigerten. Letztere sind im Panel klar in der Minderheit. Die Analysten relativieren das aber dahingehend, dass dies zum Teil sicher am gesteigerten Interesse der Visionäre an einer Partizipation an der Online-Umfrage liege.

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