Strategien


Der kleine Bruder vom PC hilft sparen

Thin Clients: Genügsam und umweltschonend

30.04.2007
Von Christine Ulrich
Abspecken ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll: Thin Clients haben gegenüber herkömmlichen PCs zahlreiche Vorteile, wie eine Fraunhofer-Studie zeigt. Sie nehmen weniger Platz ein, sind leichter zu transportieren – und vor allem verbrauchen sie bis zu 50 Prozent weniger Energie. Dem Betrieb hilft das, Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen.

Ein Thin-Client-Arbeitsplatz benötigt inklusive Server-Leistung 40 bis 50 Watt, während ein durchschnittlicher Rechner um die 85 Watt verbraucht. Dies fanden Forscher des Fraunhofer Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in einer Vergleichsstudie heraus. Die Ersparnis kommt dadurch zustande, dass ein Thin Client viel weniger Komponenten mit Energie versorgen muss.

Thin Clients sind zudem leichter und kleiner - was insbesondere für den TransportTransport relevant ist, da sie ebenso wie PCs hauptsächlich in Asien hergestellt werden: Den Server eingerechnet, wiegen Thin Clients 35 bis 40 Prozent eines normalen PC-Gewichts und beanspruchen nur 18 bis 30 Prozent seines Platzes. Entsprechend fasst ein Übersee-Container deutlich mehr Thin Clients als PCs. Top-Firmen der Branche Transport

Betriebe mit Thin Clients können 48 Prozent sparen

IGEL-Thin-Clients brauchen deutlich weniger Energie als übliche Arbeitsplatz-Rechner.
IGEL-Thin-Clients brauchen deutlich weniger Energie als übliche Arbeitsplatz-Rechner.

Die Platzersparnis dürfte auch in Büros gut ankommen, in denen viele Menschen zusammen arbeiten. Gut für deren Konzentration nennen die Forscher zudem, dass Thin Clients leiser sind - weil sie ohne Lüfter und ohne Festplatte funktionieren - und dass sie nicht viel Wärme abgeben. Und nicht zuletzt schonen Thin Clients die Umwelt, weil ihre Produktion wie ihre Nutzung weniger Energie verbraucht und bei ihrer Entsorgung weniger Müll anfällt.

Zur Wirtschaftlichkeit haben die Forscher bereits früher eine Studie erstellt - ebenfalls im Auftrag der Herstellerfirma IGEL Technology. Der Untersuchung zufolge lohnt sich der Einsatz von Thin Clients finanziell ab etwa 40 Arbeitsplätzen. Nutzt ein Betrieb Thin Clients statt PCs mit einem Software-Verteilungssystem, kann er bis zu 48 Prozent sparen. Gegenüber vollständig manuell verwalteten Arbeitsplätzen steigt die Ersparnis auf bis zu 70 Prozent.

Wesentlich sei auch der qualitative Nutzen

Weil die Arbeitsumgebung bei einem Thin Client wesentlich stärker reglementiert und standardisiert ist, kann der Nutzer kaum etwas selbst administrieren - und sich somit beispielsweise weniger Viren einfangen. Außerdem können neue Software-Pakete schneller und einheitlich installiert werden, weil der Terminal-Server als zentraler Admin-Punkt dient.

Für die Wirtschaftlichkeitsstudie haben die Fraunhofer-Forscher das Szenario eines typischen Instituts modelliert, das sich auf mittelständische Firmen mit 150 bis 300 Mitarbeitern übertragen lässt. In der Ökologie-Studie wurde verglichen, wie sich eine PC- und eine Thin-Client-gestützte Versorgung mit IT-Dienstleistungen auf die Umwelt auswirken - in der Herstellungs-, Nutzungs- und Entsorgungsphase. Dazu wurden "gleichwertige" PC- und Thin-Client-Systeme identifiziert, die verschiedene Nutzertypen berücksichtigen. Diesen wurden entsprechend ihrem Bedarf verschiedenen Endgeräte zugeordnet.

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