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Interview mit Andreas Wuchner

Threat Exchange – gemeinsam gegen die organisierte Cyberkriminalität

Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.

"Die Ursache zu bekämpfen ist ein anderer Ansatz"

Folglich funktioniert es bei zielgerichteten Angriffen nicht?

Andreas Wuchner: Im Bereich der Industriespionage wird meist sehr gezielt und individuell über persönliche Beziehungen und andere Methoden angegriffen. Hier hilft eine Informationsplattform nur bedingt weiter. Aber selbst bei Targeted Attacks ist es denkbar, dass andere von einem Austausch der Informationen profitieren können. Vielleicht gibt es ja Parallelen bei der Vorgehensweise der Angreifer, die auf andere Unternehmen übertragbar sind.

Threat Exchange erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit und bietet Informationen zur Prävention. Die Ursache der Cyberkriminalität wird damit aber nicht bekämpft – die Verursacher werden weder verfolgt noch unschädlich gemacht. Warum?

Andreas Wuchner: Die Ursache zu bekämpfen ist ein anderer Ansatz. Wir machen Zero-Day-Initiativen und versuchen, den Markt sozusagen auszutrocknen, indem wir Belohnungen aussetzen und damit die Schädlinge aus dem Markt nehmen. Will man aber an die Verursacher selbst heran, ist das sehr schwierig, da das deutsche Recht in Drittländern, wo die Verursacher ansässig sind, in der Regel nicht anwendbar ist.

Sollte die Industrie das Thema selbst nicht in den Griff bekommen, wird der Gesetzgeber Vorgaben machen, wie er es beispielsweise bei der Meldepflicht beim Datenschutz bereits getan hat. Im geplanten IT-Sicherheitsgesetz werden weitere Auflagen diskutiert. Welche Auswirkungen werden diese auf die Unternehmen haben?

Andreas Wuchner: Die Regulatoren sehen sich immer mehr in der Pflicht, Vorgaben zu machen. Die EU-Regulation will bezwecken, dass Unternehmen und Organisationen Maßnahmen zur eigenen Absicherung und zum Schutz vor Schäden gegenüber dem Gemeinwohl ergreifen. Entsprechende Regelungen sind in absehbarer Zeit zu erwarten. Das bedeutet für Banken und andere Unternehmen, dass damit ein Mehraufwand bei der Verwaltung und bei der Ergreifung von Sicherheitsmaßnahmen hinzukommt, der aber letztendlich in deren Sinne ist, da er zu mehr Sicherheit führt.

Welches sind die wichtigsten Vorteile einer Threat-Exchange-Plattform?

Andreas Wuchner: Geschwindigkeit und Vollständigkeit. Der CIO kann sich auf die Informationen verlassen. Sie stehen ihm schnell und unmittelbar zur Verfügung. Sie bieten ihm einen Wissensvorsprung vor den Angreifern.

Oliver Häußler, freier Journalist in München

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