Android Smartphones

Tipps & Tricks für längere Akku-Laufzeiten

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Jede gestartete App verbraucht Strom. Das ist normal. Allerdings schwankt der Stromverbrauch je nach App. Auch das ist normal: Eine App aus dem Bereich Augmented Reality wie beispielsweise Layar, die auf die Kamera des Smartphones zugreift, benötigt nun einmal mehr Strom als eine App, die nur etwas Text anzeigt. Nicht normal ist es aber, wenn bestimmte Apps deutlich stärker am Akku nagen, als es angesichts ihrer Funktion eigentlich sein sollte. So war eine frühe Version der Facebook-App derart fehlerhaft programmiert, dass sie den Akku erheblich strapazierte. Dieser Fehler ist aber längst behoben.

Welche Apps den Akku leer saugen

Wenn Sie unter Android bei einer gestarteten App mehrmals die Zurück-Taste drücken, dann beenden Sie die Anwendung, sobald Sie den Startbildschirm erreichen. Allerdings hält Android diese Anwendung durchaus noch vor, damit Sie diese gegebenenfalls schneller wieder starten können. Sie können sich leicht davon überzeugen: Starten Sie eine App, beenden Sie diese und gehen Sie dann in "Einstellungen, Anwendungen, Anwendungen verwalten, Nur ausgeführte Anwendungen" (letzteren Reiter gibt es erst ab Android 2.2). Scrollen Sie durch die Liste: Sie werden nun auch die Anwendungen entdecken, die Sie eigentlich beendet haben. Sofern Sie jeweilige App korrekt programmiert ist, sollte sie aber in diesem Zustand keinen Strom verbrauchen, weil sie den Prozessor nicht belastet.

Wenn Sie die App wirklich komplett aus dem Speicher entfernen wollen, müssen Sie wieder über "Einstellungen, Anwendungen, Anwendungen verwalten, Nur ausgeführte Anwendungen" (letzteren Reiter gibt es erst ab Android 2.2) gehen. Tippen Sie auf der App-Liste die App an, die Sie komplett beenden wollen und drücken Sie dann auf „Stoppen erzwingen“. Übrigens bleiben auch Apps im Speicher, die Sie mit einem Beenden-Button innerhalb der App ausdrücklich beendet haben. FinanzenFinanzen.net ist ein typisches Beispiel für eine App, die im Hintergrund weiterläuft, obwohl man sie ausdrücklich über den entsprechenden Menü-Punkt in der App beendet hat. Sofern Sie dabei aber nicht den Prozessor belastet und keine Daten sendet und/oder empfängt, sollte das dem Akku nicht schaden. Top-Firmen der Branche Finanzen

Tipp: Mit dem empfehlenswerten Gratis-Tool Android System Info sehen Sie auf einen Blick nicht nur den Akku-Ladestand (neben Speicherbelegung, RAM-Auslastung und IP-Adresse, um nur einige Beispiele zu nennen), sondern können sich auch die installierten Apps und die Tasks anzeigen lassen. Unter Tasks sehen Sie alle laufenden Prozesse und die Anwendung, die den jeweiligen Task gestartet hat. Hier können Sie jeden Task gezielt beenden. Doch Vorsicht: Stoppen Sie nicht versehentlich essentielle Systemprozesse. Ganz wichtig ist in der Task-Ansicht der Wert ganz rechts: Er zeigt die CPU-Auslastung. Und CPU-Auslastung bedeutet Stromverbrauch. Wenn Sie hier also eine App entdecken, die eigentlich gar nicht laufen sollte und trotzdem den Prozessor beansprucht, dann sollten Sie deren Task beenden.

Ein richtig schwarzes Schaf in Sachen Akku-Verbrauch ist die an und für sich durchaus brauchbare App der Münchner Nahverkehrsbetriebe „MVV Companion“. Sie läuft nämlich ebenfalls im Hintergrund weiter, auch wenn man sie korrekt beendet hat. Und saugt dabei richtig viel Strom. Sie landet deshalb in der Android-eigenen Auflistung der Akku-Verbraucher bereits nach kurzer Laufzeit auf Platz 1. Dieses absolut unerwünschte Verhalten brachte ihr im Forum des Android-Markets den wenig schmeichelhaften Spitznahmen „Akku-Killer“ ein.

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