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Weniger Gründungen in SAP-Region

Top 25 der deutschen IT-Standorte

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die 25 Top-IT-Standorte im Überblick.
Die 25 Top-IT-Standorte im Überblick.
Foto: Fraunhofer ISI

Mit Werten über sechs beziehungsweise fünf Punkten ist der Konzentrationsindex in den beiden ganz vorne liegenden Regionen herausragend hoch. Im Rhein-Neckar-Kreis und im Landkreis München hat die IT-Branche demzufolge eine exorbitante wirtschaftliche Bedeutung. Betrachtet man hingegen die Bedeutung der Standorte allein für die IT-Branche, zeigt sich die Relevanz der Metropolen: München mit 6,01 Prozent und Frankfurt am Main mit 3,39 Prozent verbuchen den größten Anteil an Beschäftigten in der Branche.

Solitäre Ulm und Essen

Im Grunde lädt das Ranking der 25 Top-Standorte sowieso zu einer Gruppierung ein. Das Gewicht von Regionen wie Großraum München (München Stadt und Land, Fürstenfeldbruck, Erding, Starnberg) und Rhein-Main (IT-Zentrum Darmstadt, Metropole Frankfurt, Main-Taunus-Kreis, Groß-Gerau, Hochtaunuskreis) sowie der badischen und württembergischen IT-Regionen (Rhein-Neckar-Kreis und Karlsruhe sowie Stuttgart, Ludwigshafen und Böblingen) ist unübersehbar. 15 von 25 Standorten sind hier versammelt.

Daneben ballt sich die IT-Branche inzwischen auch anderswo: das Rheinland (Leverkusen, Aachen und Bonn), Franken (Nürnberg, Fürth und Erlangen) sowie Ostwestfalen (Paderborn und Münster) sind ebenfalls mehrfach vertreten. Als Solitäre behaupten sich Essen und Ulm im Ranking.

Vom Gesamtwachstum der Branche hätten insgesamt aber nicht nur einige wenige Standorte profitiert, heißt es im Software-Atlas. Dies werde dadurch untermauert, dass sich die Zahl der Standorte mit einem Anteil an der Gesamtbeschäftigung von über zwei Prozent erhöht hat und auch die Umsatz- und Beschäftigungsanteile an der Software- und IT-Dienstleistungsbranche keine weitere Konzentration andeuten. „Dennoch muss man darauf hinweisen, dass dies natürlich keine flächendeckende, bundesweite Entwicklung darstellt“, so die Autoren. „Insbesondere Kreise im ländlichen Raum weisen nur sehr geringe Beschäftigungs- und Standortkonzentrationen auf.“

Im europäischen Vergleich sei die Dynamik der Veränderungen in der deutschen Software- und IT-Dienstleistungsbranche vergleichbar mit der in anderen Hochtechnologie-Ländern. „Im Hinblick auf die Gründungsraten lässt sich feststellen, dass diese im bundesweiten Durchschnitt bei leicht abnehmenden Neugründungszahlen auf einem relativ hohen Niveau geblieben sind“, schreiben Leimbach und Wydra.

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