Führungswechsel wirkt auch auf die IT

Trend: Offshore-Sourcing

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.
Der Infineon-CIO hat den Sturm nach dem Rauswurf von CEO Ulrich Schumacher zwar überstanden. Das Thema IT-Outsourcing erscheint bei dem Chip-Hersteller jedoch nun in neuem Licht.

Unter Schumacher stand Infineon wie kaum ein zweites Haus für OutsourcingOutsourcing; in einigen Bereichen werden schon lange 30 bis 40 Prozent der Chip-Entwicklung und -Produktion extern erledigt. Auch das Reich von CIO Karl Pomschar bröckelt: Accenture ist seit Juli 2003 für Helpdesk und Support der SAP-Systeme zuständig. In sieben Jahren soll das rund 43 Millionen Euro einsparen - eine Halbierung der Betreuungskosten. Im Oktober wurde dann die komplette Personalabteilung samt Abrechnung und Teilen des Recruitments für zehn Jahre an EDS übertragen. Das Rechnungswesen lagerte Infineon nach Portugal aus. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Nach dem Schumacher-Rauswurf ist es aber fraglich, ob die im Februar dieses Jahres angedachte weltweite Ausgliederung der IT-Infrastruktur mit 250 Mitarbeitern weiterverfolgt wird. Hewlett-Packard wurden bislang gute Chancen auf den Zuschlag für Betrieb und Wartung von Desktop-PCs, Servern und Software zugeschrieben. 700 Millionen Euro schwer wäre der Deal.

Outsourcing-Bogen überspannt

Nun steht zumindest der Umfang der Auslagerung zur Disposition. "Derzeit glauben manche Leute im Management, dass der Bogen überspannt wurde", sagt Michael Busse, Infineon-Analyst bei Helaba Trust. Er glaubt zwar nicht, dass das Rad zurückgedreht werde. Die Zahl der Geschäftspartner könnte jedoch reduziert werden. "Das Thema IT-Outsourcing ist auf jeden Fall erst einmal on hold gesetzt worden", sagt Dieter Scheitor, Teamleiter IT-Industrie im Vorstand der IG Metall. Er hofft, dass der Schumacher-Nachfolger Wolfgang Zierbart sich hier maßvoller zeigt.

Der könnte jedoch seine Offshoring-Erfahrungen einbringen. Der Manager habe sich in seiner Zeit bei Continental als Arbeitsplatzverlagerer profiliert", charakterisiert ihn Scheitor. "Ziebart ist zwar kein Outsourcing-Fan wie Schumacher, aber er hat gezeigt, dass er es für sinnvoll hält, Unternehmensteile gleich ins Ausland zu verlagern."

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