Kabel Deutschland

Triple Play treibt die IT

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

In Zukunft soll jeder Anrufer sofort Auskunft zu allen Fragen bekommen oder ein Produkt bestellen können, egal aus welcher Region der Anruf kommt oder um welche Produkte es sich dreht. Wehner wertet dies als „keine einfache Aufgabe, schließlich haben wie eine Datenmenge von rund zehn Millionen Kabelkunden und verfügen über ein komplexes Kabelnetz mit den verschiedenen Netzebenen“. Zumal die Migration ins Neusystem während des laufenden Betriebs bewerkstelligt werden musste.

Weiteres Ziel war es, die regionale und hausinterne Signalverteilung einschließlich der Abbildung des Netzabschnitts bis in die Wohnung des Kunden in das neue System zu integrieren. „Erst dann nämlich können Kunden und Servicetechniker erfahren, welche Produkte an der Adresse des Kunden zu welchen Vertragsbedingungen verfügbar sind“, so Wehner.

Außerdem sollten Kunden ihre Stammdaten online einsehen und ändern können sowie die für Video-on-Demand und Telefonie nötige volumenabhängige Abrechnung möglich sein. „Verglichen damit ist die Monatsrechnung von Kabelanschlüssen trivial“, so Wehner. Bei Telefonie erfasst das System „Call Data Records“ und übergibt sie ans Billingsystem, das die Daten dem Kunden und Vertrag zuordnet und den Preis berechnet.

Als Instrument für den Wandel diente bei Kabel Deutschland die Methode Business Process ManagementBusiness Process Management (BPM). „Indem es abteilungsorientiertes Denken in den Hintergrund stellt, schafft es die Möglichkeit, die Prozesse über Abteilungsgrenzen hinweg zu optimieren. Ganzheitliches Prozessdenken entspricht dem natürlichen Lebenszyklus der Geschäftsprozesse eher als das traditionelle Abteilungsdenken“, so Wehner. BPM funktioniere aber erst dann richtig, wenn die verschiedenen Unternehmensbereiche mit der IT eng verzahnt seien. Alles zu Business Process Management auf CIO.de

Früh Geschäftsmodelle verstehen

Deswegen musste sich auch die Unternehmens-IT mit 140 Mitarbeitern wandeln: „In der Vergangenheit befanden wir uns in einer rein ausführenden Rolle“, sagt CIO Wehner, „das Business kam mit seinen Anforderungen, die IT versuchte die Strategie bestmöglich zu unterstützen.“ Heute müsse man stärker und schon im Vorfeld Geschäftsmodelle verstehen, um frühzeitig in deren Anforderungen denken zu können. Dafür gibt es nun in der IT Ansprechpartner für jeden Bereich, die eng mit entsprechenden Business-Abteilungen zusammenarbeiten.

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