"Re/code"

Twitter macht Mitgründer Jack Dorsey zum ständigen Chef

01.10.2015
Das haben die Vöglein bei Twitter schon von den Dächern gezwitschert: Der als Übergangslösung eingesprungene Twitter-Mitgründer Jack Dorsey soll angeblich ständiger Chef werden. Er werde sogar weiterhin an der Spitze des Bezahldiensts Square stehen dürfen, heißt es.

Die TwitterTwitter-Aktie hat mit einem Kurssprung auf einen Medienbericht reagiert, wonach der Mitgründer und amtierende Chef Jack Dorsey dauerhaft im Amt bleiben solle. Der Verwaltungsrat des Kurzmitteilungsdienstes neige zu dieser Lösung, die Entscheidung könne bereits am Donnerstag bekanntgegeben werden, schrieb das Technologie-Blog "Re/code" am Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen. Der 38-jährige Dorsey werde dabei auch den Mobil-Bezahldienst Square weiterhin führen dürfen. Der Twitter-Verwaltungsrat hatte anfangs erklärt, man Suche einen Chef, der sich nur einem Unternehmen widme. Alles zu Twitter auf CIO.de

Seit der langjährige Firmenchef Dick Costolo Ende Juli den Posten aufgab, führt Dorsey Twitter kommissarisch. Vor einigen Tagen hatte bereits die "New York Times" geschrieben, im Verwaltungsrat zeichne sich eine Entscheidung für Dorsey ab. Nach dem "Re/code"-Bericht sprang die Aktie am Mittwoch um über fünf Prozent auf knapp 27 Dollar hoch. Noch im April hatte sie mehr als 50 Dollar gekostet, bevor Zweifel an den Wachstumsaussichten von Twitter den Kurs fallen ließen.

Dorsey gilt als ein zentraler Erfinder des Twitter-Konzepts und war bereits der Chef in den Anfangsjahren der 2006 gestarteten Firma. Schon 2008 wurde er allerdings durch Evan Williams, einen anderen Mitgründer, ersetzt. Danach gründete Dorsey Square, das mit Hilfe von Karten-Lesegeräten Smartphones und Tablets zu Kassen-Geräten macht. Laut Medienberichten will Square bis Ende des Jahres an die Börse gehen.

Das Top-Manager zwei Unternehmen auf einmal führen, ist selten, aber kommt vor. So steht Carlos Ghosn seit Jahren an der Spitze der Autohersteller Renault und Nissan. Steve Jobs führte gleichzeitig Apple und das Animationsstudio Pixar, das ihm gehörte, bis er es an Disney verkaufte. (dpa/tc)

Zur Startseite