Mitarbeiter fürchten permanente Kontrolle

Über die Angst vor Unified Communications

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Vorteile wie Flexibilität, Kollaboration und Kostensenkungen werden Unified Communications binnen drei, vier Jahren zum Durchbruch verhelfen. Das behaupten zumindest die Analysten von IDC. Zuvor müssen allerdings Ängste abgebaut werden.
Eine Definition von Unified Communications nach IDC.
Eine Definition von Unified Communications nach IDC.

"Unified Communications ist revolutionär", verkündet Dan Bieler, Director Consulting European Telecommunications and Networking bei IDC. Um gleich anzufügen: "Aber eben evolutionär." Will heißen: Voice over IP (VoIP) und andere Technologien werden sich durchsetzen, aber in kleinen Schritten. Ihr Siegeszug dauert länger, als ursprünglich angenommen. In drei, vier Jahren, so Bieler, ist der Durchbruch erzielt.

Die Analysten von IDC haben weltweit mit 2.000 Usern - Endanwendern wie Entscheidern - gesprochen. Die Ergebnisse klingen allerdings nicht nach Revolution: Dan Bieler räumt ein, schon der Begriff Unified Communications (UC) sei schwer zu definieren. Vielen fällt zunächst einmal Voice over IP (VoIP) ein. IDC dagegen will unter UC die Integration von Sprache, E-Mail, Instant Messaging, Fax, Präsenzfunktionen (etwa einem grünen Button für den Status "Anwesend" bei Collaboration-Tools) und Kontakt-Management verstanden wissen.

Ziel ist es, UC auf Web 2.0 und Anwendungen für das Customer-Relationship-Management (CRMCRM) und Enterprise-Resource-Planning (ERPERP) auszuweiten. Das ist bisher jedoch Zukunftsmusik. Alles zu CRM auf CIO.de Alles zu ERP auf CIO.de

UC scheitert am Menschen. "20 bis 50 Prozent der Mitarbeiter ziehen nicht mit", berichtet Dan Bieler. Das Gefühl, ständig erreichbar - und damit überprüfbar - zu sein, schürt Big-Brother-Ängste. Und manchen ist das Chaos aus Rechner, Laptop und diversen Handhelds einfach zu viel. Oder das Telefonieren mit VoIP zu kompliziert.

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