HP überholt EDS

Übersicht deutscher IT-Services-Markt

17.03.2005
Von Thomas Zeller

Trotz des vergangenen, recht erfolgreichen Geschäftsjahres befindet sich SBS im Umbruch. Noch ist nicht entschieden, ob Siemens seine Tochter an ein anderes Unternehmen verkauft. In der Zwischenzeit bemüht sich Deutschland-Chef Ulrich Assmann, das Unternehmen besser zu positionieren. "Unsere Kapazitäten bei den produktnahen Services passen nicht mehr in diesem Umfang zu unserem Profil“, begründet der Manager den Personalabbau in diesem Bereich. Durch den Verkauf von Sinitec verabschiedete sich der Dienstleister zudem aus dem Geschäft mit Wartungsleistungen für Hardware. "Wir werden diese Services auf Wunsch auch weiterhin anbieten, die entsprechenden Ressourcen jedoch extern zukaufen“, so Assmann.

Die Zukunftsvision läuft auch bei SBS auf ein stärkeres Outsourcing-Geschäft hinaus. In Angeboten zu ITO, BPO und Shared Services liegen nach Analystenmeinung bei der Siemens-Tochter die Kernkompetenzen. Auch im Application Management will das Unternehmen zulegen. Die klassische Zielgruppe des Dienstleisters sind Firmen des gehobenen Mittelstands und Großunternehmen mit bis zu 20.000 Mitarbeitern. Dieses Segment wird für die Siemens-Tochter auch weiterhin die Hauptrolle in der strategischen Planung spielen. Eine gute Ergänzung in diesem Bereich war die Übernahme der RAG Informatik im Dezember 2004. Das Unternehmen hat neben seiner Konzernmutter, der RAG, vor allem mittelständische Kunden.

SBS sieht sich besonders gut aufgestellt bei BankenBanken, in der Auto- und Fertigungsindustrie, sowie im öffentlichen Sektor. Die Firma habe im vergangenen Jahr sehr aggressiv auf dem Markt agiert, sagt PAC-Berater Leclerque. Dadurch konnte SBS einige neue Referenzen – vor allem im Umfeld Desktop Services gewinnen. Top-Firmen der Branche Banken

Die Übernahmen des vergangenen Jahres müssen nun erst einmal verdaut werden. Die Analysten erwarten deshalb von SBS in den nächsten Monaten keine weiteren Zukäufe.

4. HP Services (Marktanteil: fünf Prozent)

International gesehen, gehört die Servicesparte von HP (TSG) schon länger zu den großen Spielern im IT-Services-Markt. In Deutschland bewegte sich das Unternehmen in diesem Umfeld dagegen deutlich zurückhaltender. Das hat sich jedoch im vergangenen Jahr geändert. Mit einer Aggressivität, die viele Analysten überraschte, gewann HP zahlreiche Outsourcing-Deals und übernahm schließlich eine der lukrativsten IT-GmbHs im deutschsprachigen Raum, die Thyssen-Krupp-Tochter Triaton.

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