Top-5-Unternehmen verlieren Marktanteile

Übersicht deutscher IT-Services-Markt 2006

16.04.2007
Von Thomas Zeller
SBS: Die fünf größten Outsourcing-Kunden 2006 in Deutschland.
SBS: Die fünf größten Outsourcing-Kunden 2006 in Deutschland.

Diesen Vorteil sieht auch PAC-Berater Stephan Kaiser. "Der neue Dienstleister hat durch das nähere Heranrücken an die Mutter ein großes Potenzial. Das neue Schlagwort heißt nun technische IT." Honoriert wird diese Entwicklung von den Kunden, die nun wieder Vertrauen in SIS fassen. "Die neue Siemens-Sparte muss jetzt allerdings ihr Alleinstellungsmerkmal bei der technischen IT mit dem klassischen Kerngeschäft verzahnen."

SIS-Chef Kollatz will zudem noch auf einem anderen Gebiet punkten: "Wir sind jetzt international sehr gut aufgestellt und verfügen über eine signifikante Präsenz an Standorten mit niedrigem Lohnniveau durch die Integration der PSE-Standorte in Osteuropa und Asien und der SISL in Indien." Das dürfte den Preisdruck im umkämpften Outsourcing-Markt auch in diesem Jahr weiter erhöhen. Der Dienstleister will damit auch den Anteil des externen Geschäftes an seinem Umsatz von derzeit 60 Prozent weiter erhöhen.

Ein erster Schritt in diese Richtung war dabei der Zuschlag für das Herkules-Projekt. SIS steht bei der Modernisierung der Bundeswehr-IT für rund 60 Prozent des gesamten Volumens. Der Rest liegt bei IBM. Kollatz erwartet aus dem größten Einzelauftrag in der Geschichte der Siemens AG, "eine Signalwirkung, die mehr Schwung in den deutschen ÖPP (Öffentlich-Private Partnerschaft)-Markt bringt."

Im Zuge der Restrukturierung wird SIS noch stärker nach Branchen ausgerichtet. Bisher ist die Siemens-Tochter vor allem bei Banken, in der Auto- und Fertigungsindustrie sowie im öffentlichen Sektor gut aufgestellt. Hier bietet sie neben Outsourcing-Dienstleistungen auch Application Management Services erfolgreich an.

SIS erwirtschaftet bisher rund 60 Prozent seines Umsatzes mit Outsourcing. Deshalb wird das Thema Auslagerung auch in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielen. Wachstumsimpulse erhofft sich Kollatz zudem durch die Themen RFID, Biometrie und Application Management Services. "Auch SAP-Implementierungen sowie ERP-Harmonisierung und -Konsolidierung haben unser Geschäft im letzten Jahr getrieben.", so der Manager.

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