Anwender setzen auf sanfte Migration - Markt wächst überdurchschnittlich

Unified Communications erfordert Kulturwandel bei Mitarbeitern

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
So verteilt sich der Schweizwer Markt für UC-Lösungen.
So verteilt sich der Schweizwer Markt für UC-Lösungen.

Die Anbieter können hier durch ein verstärktes Engagement den CIOs ihre interne Überzeugungsarbeit erleichtern. Denn in mehr als drei Viertel der Firmen forcieren die IT-Verantwortlichen das Thema UC. In den Vorständen mühen sich viele noch damit ab, den Business-Entscheidern die Vor- und Nachteile einer Implementierung transparent zu machen.

Mehr als die Hälfte der von MSM Befragten gehen davon aus, dass eine UC-Lösung die Motivation und Teamfähigkeit ihrer Mitarbeiter fördert. Hier schlägt das Pendel merklich in die Richtung einer Einführung. Allerdings gibt es auch grundsätzliche Ablehnung zumindest einer Minderheit zu konstatieren, bei der unternehmenskulturelle Überlegungen den Ausschlag geben. 15 Prozent der Firmen sind zu dem Schluss gekommen, dass sich UC-Funktionalitäten nicht mit ihrer Philosophie decken. Dabei geht es beispielsweise um Präsenz-Anzeigen, über die sich die Anwesenheit von Mitarbeitern an ihrem Arbeitsplatz überprüfen lässt.

Es gilt offenbar, noch einiges an Vertrauen in die Vorzüge von UC aufzubauen. Das braucht in jedem Fall Zeit. Deshalb verwundert es nicht, dass 84 Prozent der einführungswilligen Unternehmen eine sanfte, also langsame und schrittweise Migration planen. Nur 14 Prozent wollen UC mit einem Schlag einführen. Dass zu plötzliche Umstiege Schaden anrichten können, haben viele Anwender aus anderen schief gelaufenen Technologie-Projekten gelernt.

UC-Markt wächst überdurchschnittlich

Eidgenössische Firmen geben laut des Schweizer ICT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmens MSM Research in diesem Jahr 640 Millionen Schweizer Franken für UC aus. Das entspricht knapp 400 Millionen Euro. Etwas mehr als die Hälfte davon entfällt auf die Telefonie, insbesondere Hosted Telefonie. Fast ebenso groß ist inzwischen der Anteil der UC-Applikationen und der UC-Services.

Obwohl die Wachstumsrate des Marktes leicht rückläufig ist und von knapp 13 Prozent im Geschäftsjahr 2007/08 auf 11,4 Prozent im Jahr 2008/09 sinkt, sind einheitliche Kommunikationslösungen ohne Frage ein vorherrschendes Thema in den Unternehmen. Diese Raten liegen immer noch deutlich über dem Wachstum der IT-Branche insgesamt, die in diesem Jahr lediglich um gut vier Prozent zulegen soll.

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