Healthcare IT


Arztpraxen mit KIS vernetzt

Uniklinik Heidelberg mit eigener Patientenakte

02.08.2008
Von Stefan Holler
Ob Hausarzt oder Spezialist im Krankenhaus: Von der Diagnose bis zur Nachsorge werden Patienten häufig von mehreren Ärzten in Kooperation behandelt. Damit diese Versorgung nahtlos, unkompliziert und ohne Verlust von Daten abläuft, entwickeln Informatiker am Zentrum für Informations- und Medizintechnik des Universitätsklinikums Heidelberg derzeit eine neue elektronische Patientenakte.
Uniklinik-CIO Björn Bergh: "Eine effektive Versorgung der Patienten erfordert eine bessere Vernetzung der beteiligten Ärzte und Einrichtungen."
Uniklinik-CIO Björn Bergh: "Eine effektive Versorgung der Patienten erfordert eine bessere Vernetzung der beteiligten Ärzte und Einrichtungen."

In einem Modellprojekt mit Kooperationspartnern im Rhein-Neckar-Kreis erarbeitet das Zentrum für Informations- und Medizintechnik der Heidelberger Uniklinik ein Software-System, das digital gespeicherte, medizinische Informationen zu Patienten allen behandelnden Ärzten verfügbar macht. "Eine effektive Versorgung der Patienten erfordert eine bessere Vernetzung der beteiligten Ärzte und Einrichtungen", sagt der CIO der Heidelberger Uniklinik Björn Bergh, "es ist jedoch eine Verknüpfung der vorhandenen Krankenhausinformationssysteme (KIS) oder Arztpraxisverwaltungssysteme (AVS) erforderlich."

Die Patientenakte ISIS soll es ermöglichen, die für die Behandlung relevanten Informationen über gemeinsame Patienten elektronisch einzusehen. Dazu bietet ISIS eine einheitliche, webbasierte Sicht auf die medizinische Dokumentation der Patienten. Das Besondere: Sämtliche Systeme in den Kliniken und Praxen bleiben bestehen, denn sie werden mit Hilfe von ISIS lediglich vernetzt. Und für den Zugriff auf ISIS reicht ein normaler Internet-Zugang aus.

Die ISIS-Akte enthält neben administrativen Patientendaten auch Diagnosen, Befunde, Arzt- und Entlassbriefe, Verlegungs- und OP-Berichte sowie Bilddokumente. Die Anforderungen des Datenschutzes sind - nach Angaben von CIO Bergh - umfassend berücksichtigt: Der Patient muss der Speicherung seiner Daten zustimmen, Zugriff ist nur für autorisierte Anwender im Rahmen des Behandlungszusammenhangs möglich. "Die Hardware- und Software-Installationen sowie die Konfiguration sind erfolgreich abgeschlossen, jetzt folgt die Testphase mit den Kooperationspartnern", so Projektleiter Oliver Heinze.

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