Junge Mitarbeiter stellen ungewohnte Ansprüche

Unternehmen unvorbereitet auf Generation Y

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Die Marktforscher von Forrester tauften diese Kinder des neuen Jahrtausends kürzlich "Millennials“. Behäbige Strukturen sind den Millenials ein Greuel - über Kommunikations-Tools wie Blogs, Videokonferenzen oder Webcasts verfügen zu können, erscheint ihnen hingegen selbstverständlich.

"Talent Paradox" lässt sich nicht verdrängen

Die "Millennials“ von Forrester sind die "Generation Y“ von Deloitte. Und sie stellen insbesondere für das verarbeitende Gewerbe eine Herausforderung dar, gerade weil innerhalb dessen immer mehr service-bezogene Tätigkeiten anfallen - von Verkauf und Marketing über Forschung & Entwicklung und Kundendienst bis hin zu Finanz- und Rechtsdienstleistungen. Immenser Bedarf, geringes Angebot an fähigen und willigen Mitarbeitern: das "Talent-Paradox“.

Die Branche muss auf diese Zwickmühle strategischen Antworten finden. Eine Flucht in die so genannten Zukunftsmärkte irgendwo auf der Welt stellt laut Deloitte keinen Ausweg dar. Denn irgendeine Falle schnappt überall zu. In Indien etwa wächst der Kostendruck und die etablierte IT-Industrie wirbt im Zweifel erfolgreicher um die Talente. In China oder Lateinamerika hinkt das Qualifikationsniveau nach.

Nach Einschätzung der Analysten kommen die Firmen, die sich offshore engagieren wollen, nicht umhin, langfristig zu denken und stets flexibel auf den raschen Wandel zu reagieren.

Und auch auf den heimischen Märkten müssen sie der "Generation Y“ bieten, was diese verlangt: eine langfristige Karriere-Entwicklung, vielfältige Erfahrungen innerhalb der Firma, Zugang zu Mentoren, ein technologisch kluges und innovatives Arbeitsumfeld.

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